Hendricks will deutschen Energieeffizienz-Vorsprung ausbauen
Berlin - Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sieht bei der Energieeffizienz einen Vorsprung der deutschen Wirtschaft. Den will die Ministerin weiter ausbauen. Der BDI fordert zusätzlich zu dem bislang im Fokus stehenden Ausbau der erneuerbaren Energien eine Effizienzwende und dafür mehr Impulse seitens der Regierung.
Wie Hendricks auf einer Veranstaltung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) erklärte, sei eine an den Klimaschutz angepasste Wirtschaft mit Wachstumschancen im globalen Maßstab verbunden, die es für zu nutzen gelte. "Gerade bei Effizienztechnologien hat Deutschland einen Vorsprung. Ihn weiter auszubauen, sichert vorhandene und schafft neue Arbeitsplätze", so die Ministerin. Der BDI stellt fesrt, dass im Rahmen der Energiewende bislang bislang die erneuerbaren Energien stark im Fokus standen. Nun sei es höchste Zeit für eine "Effizienzwende".
Hendricks appelliert Innovationskraft der deutschen Wirtschaft
Handricks suchte ihrerseits den Schlulterschluss mit der deutschen Industrie: Die Wirtschaft sei ein zentraler Partner im Klimaschutz. Man brauche die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft, um mit neuen, effizienteren und klimaschonenderen Techniken, Produkten, Dienstleistungen und Verfahren den Klimaschutz voranzubringen. "Klimaschutz ist ein Wachstumsprogramm", sagte Hendricks. Künftig werde Energieeffizienz ein zentraler Maßstab für die internationale Wettbewerbsfähigkeit sein.
Exportinitiative Umwelttechnologien soll durchstarten
Im Jahr 2012 wurden durch höhere Energieeffizienz Energieimporte in Höhe von 26 Milliarden Euro vermieden, heißt es in der Mitteilung des Wirtschaftsministeriums. Hendricks erläuterte, dass die Bundesregierung auch in der bilateralen Umweltzusammenarbeit mit anderen Ländern intensiv für deutsche Umweltstandards und Umwelttechnologien werbe. "Mit Blick auf die Umweltentlastung und die wirtschaftlichen Chancen für deutsche Unternehmen hat sich die Bundesregierung darauf verständigt, eine Exportinitiative Umwelttechnologien zu starten. Sie wird vorhandene Initiativen wie etwa die German Water Partnership und die German RETech Partnership vernetzen, ergänzen und stärken, und zum Erfolg deutscher Umwelttechnologien und auch unserer Umweltziele beitragen."
BDI fordert steuerliche Anreize
Konkrete Forderungen an die deutsche Regierung zur Verbesserung der Energieeffizienz formulierte der BDI: Kurzfristig seien steuerliche Anreize für mehr Investitionen privater Eigentümer unerlässlich, denn allzu oft seien Energieeffizienzmaßnahmen ohne einen solchen Impuls nicht wirtschaftlich umsetzbar. "Ein Gesamtkonzept für mehr Energieeffizienz muss vor allem die 3,5 Millionen Nicht-Wohngebäude mit überdurchschnittlich hohem Energieverbrauch in den Fokus nehmen. Hierzu gehörten in erster Linie öffentliche Gebäude. Das hätte eine klare Vorbildfunktion", sagte Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung.
Anlass für eine von vielen Seite geforderte Sanierungswelle könnte zudem eine grundlegende Vereinfachung der Energieeinsparverordnung (EnEV) sein. Auch ein investitionsfreundliches Miet- und Vergaberecht könne einen Beitrag für mehr Energieeffizienz leisten.
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