16.10.2014, 13:32 Uhr

RENIXX fällt auf 6-Monats-Tief - Sunpower und Canadian Solar legen zu - DAX auf Jahrestief

Münster - Der internationale Aktienindex der Regenerativen Energiewirtschaft RENIXX World verliert am Donnerstagvormittag rd. 1,6 Prozent und markiert mit rd. 339 Zählern ein 6-Monats-Tief. Einzelne Titel konnten aber durchaus punkten.

Die Stimmung auf den Aktienmärkten ist weiter schlecht. Der DAX erreichte am Vormittag ein neues Jahrestief bei 8.354,97 Zählern. Aktuell steht er mit einem Verlust von rd. 2,0 Prozent bei 8.403 Punkten. Zu den größten Verlierern zählt der Energiekonzern RWE. Der Euro verliert gegenüber dem Dollar um 0,7 Prozent und kostet derzeit 1,2730 US-Dollar. Die Feinunze Gold liegt unverändert bei 1.242,25 US-Dollar.

Solaraktien gefragt - RWE in politischen Turbulenzen

Trotz wirtschaftlich schweren Fahrwassers gibt es im RENIXX durchaus kräftige Gewinner. Das US-Unternehmen Sunpower legt nach Analystenlob deutlich zu (7,2 Prozent, 22,02 Euro). Auch das kanadisch-chinesische PV-Unternehmen Canadian Solar kann punkten (+6,5 Prozent, 21,25 Euro). Canadian Solar meldete einen Großauftrag über zwei PV-Projekte aus Hoduras mit einer Gesamtleistung von 146 MW. Weitere Gewinner im RENIXX sind Fuelcell Energy (+4,9 Prozent, 1,37 Euro), Trina Solar (3,4 Prozent, 7,31 Euro) und Jinkosolar (+3,0 Prozent, 16,52 Euro). Am Indexende findet sich dagegen der indische Hersteller von Windenergieanlagen Suzlon (-10,6 Prozent, 0,69 Euro), gefolgt vom insolventen Unternehmen GT Advanced (-10,3 Prozent, 0,35 Euro) und REC Silicon (-8,3 Prozent, 0,23 Euro).

Im DAX gibt es heute bislang nur Verlierer. Die allgemeine Krisenlage wird durch schlechte Konjunkturdaten aus den USA verstärkt. Die größten Verluste müssen die Finanzaktien der Deutschen Bank (-5,0 Prozent, 22,87 Euro) und der Commerzbank (-3,7 Prozent, 10,02 Euro) hinnehmen. Auf Platz drei der schwächsten Titel findet sich der Energiekonzern RWE (-3,6 Prozent, 25,09 Euro). RWE möchte in Großbritannien seine Gas-Tochter DEA an eine Investorengruppe um den russischen Oligarchen Michail Fridman verkaufen. Es soll aber Einwände der britischen Regierung geben.

Ölpreisrückgang setzt sich fort

Die Preise für Rohöl gehen auch heute weiter bergab. Ein Fass der US-Rohölsorte WTI verbilligt sich am Donnerstagvormittag um 1,2 Prozent auf rund 79,72 US-Dollar. Bei der Nordsee-Sorte Brent sieht es nicht anders aus. Mit einem Minus von 0,7 Prozent kostet ein Barrel momentan etwa 83,52 US-Dollar. Die Ausbeutung von Ölsanden und die Nutzung von Fracking in den USA lassen das Ölangebot weiter ansteigen. Auch der Heizölpreis fällt. Der Literpreis verbillit sich um etwa 2,0 Prozent auf 72,4 Cent pro Liter (inkl. MWSt bei Abnahme von 3000 Litern). An den deutschen Tankstellen macht sich der Preisrückgang nur schleichend bemerkbar. Ein Liter Benzin (Super E10) kostete am Mittwoch im Durchschnitt 1,473 Euro. Das macht ein Minus von 0,5 Prozent. Auch der Dieselpreis fiel um etwa 0,2 Prozent auf 1,314 Euro je Liter.

Die Strompreise sinken im Day-ahead-Handel der Strombörse leicht. Frankreich und Deutschland liegen heute fast gleichauf. Der Preis für Strom zur Lieferung am morgigen Freitag sinkt in Deutschland um 3,82 Prozent auf 4,03 Cent je Kilowattstunde (kWh). In Frankreich liegt der Strompreis momentan bei 4,092 Cent pro kWh (-3,3 Prozent). Die Preise für CO2-Zertifikate steigen: Die Berechtigung zur Emission einer Tonne CO2 wird für 6,19 Euro gehandelt, das sind rd. 2 Prozent mehr als am Vortag.

Strom: Etwas mehr als 14 Prozent aus Wind und Sonne

Am heutigen Donnerstag kommen etwa 14 Prozent der Stromerzeugung zur nachfragestarken Mittagszeit aus Wind- und Sonnenenergie. Windenergie- und Solaranlagen liefern dann Strom mit einer Leistung von zusammen etwa 9.000 MW. Davon entfallen etwa 5.800 MW auf die Solarstromanlagen, Windenergieanlagen kommen auf 3.200 MW.

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