05.11.2014, 08:00 Uhr

Dänemark beschleunigt den Kohleausstieg

Kopenhagen – Dänemark reagiert auf den aktuellen Weltklimabericht und steckt sich ein ehrgeiziges Ziel: Der Kohleausstieg soll nun um fünf Jahre vorverlegt werden.

Das Land will einen Kohleausstieg bis zum Jahr 2025 erreichen. Dies bestätigte der dänische Klima- und Energieminister Rasmus Helveg Petersen von der sozialliberalen Partei „Radikale Venstre“. Bislang hatten sich die Dänen vorgenommen, den Kohleausstieg bis 2030 zu realisieren.

Die Hälfte der Stromversorgung soll durch Windkraft abgedeckt werden

Zurzeit deckt Dänemark ein Fünftel seines Strombedarfs mit Kohle. 40 Prozent stammen aus Öl und Gas und weitere 30 Prozent kommen aus der Windenergie. Bis 2020 soll die Windenergie bereits 50 Prozent der gesamten Stromversorgung ausmachen. Dänemark gilt als der einzige Nettostromexporteur in der EU.

Kohleausstieg schafft Arbeitsplätze

Koalitionspartner der Sozialliberalen innerhalb der dänischen Regierung sind die Sozialdemokraten die den Vorstoß des Ministers unterstützen. Durch den Kohleausstieg würden nämlich Arbeitsplätze geschaffen. Der Direktor des dänischen Energieverbandes hingegen meint, dass die Schließung der Kohlekraftwerke den Import von deutschem Kohlestrom erhöhen würde und empfiehlt die Verschärfung des EU–Emissionshandels (ETS) zu fördern. So könnte die Zahl der Emissionszertifikate begrenzt werden.

Kein Szenario zur Kohlenutzung

Am vergangenen Freitag verständigten sich die Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel auf eine Senkung der Treibhausgas-Emissionen um 40 Prozent bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu den Werten von 1990.

„Dieser Report hat mich überzeugt, dass wir fossile Brennstoffe früher als gedacht auslaufen lassen müssen“, sagte der dänische Klimaminister Rasmus Helveg Petersen zum aktuell veröffentlichten Klimareport der IPCC. "Es gibt kein Szenario mehr, wonach wir weiterhin Kohle nutzen sollten", so Petersen.

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