06.11.2014, 09:42 Uhr

Kein Biogaseffekt - Preisverfall bei Mais hält an

Münster - Der drastische Rückgang der Preise beim Mais hält auch 2014 unvermindert an. Aktuell wird Mais an den internationalen Rohstoff-Börsen so billig gehandelt wie zuletzt 2010. Daran ändert auch die gestiegene Verwendung von Silomais in Biogasanlagen nichts.

Die Rohstoffpreise für Mais sind auf Talfahrt. Aktuell wird ein Scheffel Mais für 3,64 US-Dollar (etwa 2,92 Euro) gehandelt, das ist ein Rückgang um über 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2012. Im August 2012 wurden Preise von über 8 US-Dollar je Scheffel Mais verlangt.

Betrieb von Biogasanlagen hat keinen Einfluss auf Maispreise

Die an den Börsen gehandelten Maispreise beziehen sich auf Körnermais. Der in Deutschland für die menschliche Ernährung angebaute Körnermais wird hauptsächlich zu Speisestärke verarbeitet. In der Industrie kommt der Körnermais außerdem u.a. als nachwachsender Rohstoff für Farben oder Seifen zum Einsatz. Körnermais findet auch Verwendung in den Kraftfuttermischungen für Tiere.

Im Unterschied zum Körnermais wird der Silomais als Viehfutter verwendet. Beim Silomais wird die ganze Pflanze geerntet, zerkleinert und siliert. Beim Silieren wird durch Umwandlung des Pflanzenzuckers in Milchsäure das Substrat haltbar gemacht und kann gelagert werden. Der Silomais dient vor allem als eiweißreiches Winterfutter für Rinder. Silomais kommt auch in Biogasanlagen zur Gewinnung von Strom und Wärme zum Einsatz.

Internationaler Maismarkt erreicht über 1 Milliarde Tonnen

Weltweit wurden 2013 nach Angaben der UN-Organisation Food and Agriculture etwas über eine Milliarde Tonnen Mais geerntet. Die größten Maisproduzenten sind die USA (354 Mio. t) vor China (218 Mio. t), Brasilien (80 Mio t), Argentinien (32 Mio. t) und die Ukraine (31 Mio t). Deutschland erreicht nach UN-Angaben mit lediglich 4,4 Mio. t Mais keinen Platz unter den Top-20-Ländern.

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