06.11.2014, 14:28 Uhr

Schweiz senkt Einspeisetarife für Photovoltaik

Bern – Der Schweizer Bundesrat hat in seiner Sitzung am Mittwoch die sogenannten „Kostendeckenden Einspeisevergütungs–Tarife“ (KEV) für 2015 beschlossen. Demnach sinken unter anderem die Photovoltaik–Vergütungssätze. Swissolar hält diese Senkung jedoch für unverhältnismäßig.

Diese Revision der Energieverordnung tritt am 1. Januar 2015 in Kraft. Der Bundesrat beabsichtigt damit eine schnellere und günstigere Realisierung von Anlagen zur Stromproduktion aus erneuerbaren Energien.

Senkung der Einspeisetarife für PV über zehn Prozent

Die Sätze für die Kostendeckende Einspeisevergütung sowie die Ansätze der Einmalvergütungen (für Anlagen unter 30 Kilowatt) werden in zwei Schritten per 1. April und per 1. Oktober 2015 gesenkt. Damit liegen die Vergütungssätze ab 1. Oktober 2015 für große Anlagen (>1.000 Kilowatt) rund zwölf Prozent, für mittlere Anlagen (30-1.000 Kilowatt) rund 18 Prozent und für kleine Anlagen (≤30 Kilowatt) rund 23 Prozent unter den heutigen Vergütungssätzen. Für integrierte Anlagen beläuft sich der Zuschlag wie bisher auf rund 15 Prozent, da die Investitionskosten von integrierten Anlagen nach wie vor höher sind als für angebaute Anlagen. Für freistehende Anlagen hingegen gelten ab 1. April 2015 dieselben Vergütungssätze wie für angebaute Anlagen.

Zu diesen Senkungen der Einspeisetarife kommt eine kürzere Frist für die Inbetriebnahme. Während Photovoltaik – Anlagen bislang nach spätestens 24 Monaten in Betrieb genommen werden mussten, beläuft sich die Frist ab 2015 auf 15 Monaten.

Swissolar: Senkung gefährdet Ausbau vor allem großer PV-Anlagen

Der in der Schweizer Solarenergiebranche tätige Verband Swissolar empfindet diese Revision der Energieverordnung jedoch als Bremse des weiteren Zubaus: „Die KEV-Einspeisetarife werden um 12 bis 23 Prozent abgesenkt, was im klaren Kontrast zu den stagnierenden Preisen für Solarmodule steht“, heißt es in der Pressemitteilung. Etwas gemildert werde dies durch die Absenkung der Tarife in zwei Schritten, so Swissolar weiter.

Schweizer PV-Leistung soll kräftig ansteigen

Zum heutigen Zeitpunkt sind bereits rund 1.000 Megawatt (MW) installiert, die etwa 1,5 Prozent des jährlichen Strombedarfs in der Schweiz decken. Gemäß der Energiestrategie des Bundesamtes für Energie soll ein Solarstromanteil von gut 17 Prozent bis 2050 angestrebt werden.

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