08.12.2014, 13:21 Uhr

RENIXX freundlich: Shunfeng PV, Hanergy und Sunedsion im Anleger-Fokus – Nordex mit weiterem Türkei-Auftrag – RWE und E.ON unter Druck

Münster – Der RENIXX World legt am Montagvormittag gut los und verbessert sich im Aktienhandel bislang um 0,8 Prozent auf 380,23 Punkte. Der DAX (-0,4 Prozent, 10.043 Punkte) kann da nicht ganz mithalten. Kurz vor dem Beginn der entscheidenden Phase auf der Weltklima-Konferenz in Lima rücken die Aktien aus der internationalen Regenerativen Energiewirtschaft zunehmend in den Anlegerfokus.

Beim DAX haben Montag Konjunkturdaten aus Deutschland die Stimmung getrübt. Die Industrieproduktion ist im Oktober weniger deutlich gewachsen als die meisten Wirtschaftsexperten erwartet hatten. Der Eurokurs gibt um 0,2 Prozent auf 1,227 US-Dollar nach. Die Feinunze Gold kostet aktuell 1.195 US-Dollar. Das sind 0,2 Prozent mehr als vor Handelsbeginn.

Nordex nach Türkeiauftrag leicht im Plus

Im RENIXX stehen die Titel der Solar-Unternehmen Shunfeng PV (+9,6 Prozent, 0,649 Euro), Hanergy Thin Film (+6,9 Prozent, 0,218 Euro) und Sunedison (+3,4 Prozent, 17,28 Euro) auf der Gewinnerliste ganz oben. Nordex meldete am Montag einen weiteren 45 Megawatt (MW) großen Auftrag aus der Türkei, doch die Aktie verbessert sich nur um 0,4 Prozent auf 16,19 Euro. Schlusslicht ist erneut die Aktie des insolventen Solarausrüsters GT Advanced Technologies (-13,0 Prozent, 0,26 Euro).

Berenberg-Analysten können Optimismus bei E.ON nicht teilen

Im DAX sind neben der Aktie von K+S (-1,8 Prozent, 23,95 Euro) die Versorger-Titel von RWE (-1,8 Prozent, 29,28 Euro) und E.ON (-1,7 Prozent, 15,20 Euro) am Indexende zu finden. Nach den tiefgreifenden Reformplänen bei E.ON wird viel über die zukünftige Rolle und die richtigen Strategien der Versorger diskutiert. Die Analysten der Privatbank Berenberg haben das Papier von E.ON nun aufgrund der Umbau-Ankündigung von "hold" auf "sell" herabgestuft. Man sehe in den geplanten radikalen Veränderungen weniger Gründe für Optimismus als andere. Mehrere Analysten hatten bereits in der Vorwoche die E.ON-Pläne gelobt.

Ölpreise sinken zu Wochenbeginn

Zu Beginn der Woche fallen die Rohölpreise wieder deutlich. Dies macht auch den Energiekonzernen zu schaffen. BP hat angekündigt, Stellen abzubauen. Finanzvorstand Brian Gilvary sagte, man werde vor allem im mittleren Management Arbeitsplätze streichen. Ein Fass der US-Rohöl-Sorte WTI kostet derzeit rd. 64,70 US-Dollar (-1,6 Prozent). Die Nordsee-Sorte Brent notiert bei etwa 68,00 US-Dollar pro Barrel (-1,7 Prozent) und damit wieder deutlich unter der 70-Dollar-Marke. Der Heizölpreis verliert weiter und notiert bei 64,6 Cent (-0,7 Prozent) pro Liter (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). Der Liter Diesel kostete am gestrigen Sonntag im Bundesdurchschnitt 1,226 Euro, der Liter Super E10 war im Mittel für 1,349 zu haben.

Strompreise ziehen zum Wochenbeginn wieder deutlich an

Im Day-ahead-Handel der Strombörse steigt der Preis für Strom in Deutschland zur Lieferung am morgigen Dienstag um etwa 19,1 Prozent auf 4,95 Cent je Kilowattstunde (kWh), nachdem der Preis gestern schon um 33 Prozent gestiegen war. Der Strom in Frankreich geht um 10,7 Prozent auf 5,47 Cent je kWh nach oben. CO2-Zertifikate verbilligen sich heute. Die Berechtigung zur Emission einer Tonne CO2 in der EU kostet aktuell 6,61 Euro (-0,9 Prozent zu Freitag).

Windenergie liefert Strom mit 11.100 MW Leistung

Die beiden regenerativen Energieträger Wind und Sonne decken am Montagmittag über 20 Prozent der deutschen Spitzen-Stromnachfrage ab. Die Windenergie liefert Strom mit einer Leistung von rd. 11.100 Megawatt (MW), die Solarenergie kommt auf 3.800 MW. Konventionelle Kraftwerke liefern am Mittag Strom mit einer Leistung von rd. 56.400 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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