18.12.2014, 08:05 Uhr

Tennet investiert in Stromverbindung zwischen Norwegen und Deutschland

Bayreuth – Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet plant eine direkte Stromverbindung zwischen Norwegen und Deutschland. Das Unternehmen hat nun grünes Licht für eine Beteiligung am Stromverbindungsprojekt Nordlink gegeben.

Alle notwendigen internen Prozesse, eingeschlossen die Abstimmung mit der niederländischen Muttergesellschaft von Tennet, haben zu einem positiven Ergebnis geführt. Regierungen und Behörden in Norwegen, Deutschland und Dänemark hatten zuvor bereits den Weg für Nordlink frei gemacht.

Erste direkte Verbindung zwischen Deutschland und Norwegen

Das Seekabel wird die erste direkte Stromverbindung zwischen Deutschland und Norwegen sein. Damit fördert Nordlink die Integration des nord-westeuropäischen Strommarktes. Seine Übertragungskapazität von 1.400 Megawatt entspricht der Kapazität von über 460 Windturbinen mit je drei Megawatt Leistung, 580.000 Solarpanels oder einem sehr großen konventionellen Kraftwerk. Über diese Verbindung können 3,6 Mio. Haushalte mit Strom versorgt werden.

Über 600 Kilometer lange Verbindung

Die 623 Kilometer lange und überwiegend als Seekabel geführte Hochspannungsgleichstrom-Verbindung wird zwischen Tonstad (Südnorwegen) und Wilster (Schleswig-Holstein) gebaut. Das Projekt Nordlink wird von einem Konsortium realisiert, an dem zu jeweils 50 Prozent der norwegische Übertragungsnetzbetreiber Statnett sowie die DC Nordseekabel GmbH & Co.KG beteiligt sind, teilt Tennet mit. Tennet und die KfW-Bank halten jeweils 50 Prozent der Geschäftsanteile an der DC Nordseekabel. Über die Investition zwischen den drei Partnern Statnett, Tennet und KfW wird voraussichtlich im ersten Quartal 2015 formell entschieden.

Stabilität der Übertragungsnetze wird unterstützt

Die Seekabelverbindung trägt auch zur Stabilität der Übertragungsnetze in Deutschland und damit zur Versorgungssicherheit bei. Wenn in Deutschland ein Überschuss an erneuerbarer Energie erzeugt wird, kann dieser über Nordlink nach Norwegen übertragen werden. Bei hohem Bedarf kann Deutschland wiederum kostengünstige Energie aus Wasserkraft aus Norwegen importieren.

Quelle: IWR Online
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