18.12.2014, 09:53 Uhr

Solarworld begrüßt selbstinitiierte Antidumping-Zölle

Bonn – Die US-Tochter der Solarworld AG hat sie in die Wege geleitet und nun auch bekommen: Antidumping-Zölle in den USA sollen den dortigen Photovoltaik-Markt schützen. "Qualität vor Subventionen", lautet die Devise von Solarworld-Chef Frank Asbeck. Doch die Zölle sind auch in der US-Solarbranche höchst umstritten.

Das US-Handelsministerium hat den Antidumping-Zöllen in Höhe von mehr als 50 Prozent für Solarstromprodukte aus China und rund 20 Prozent bei Produkten aus Taiwan verhängt. Initiiert wurde das Verfahren von der amerikanischen Tochtergesellschaft der Solarworld AG, Solarworld Industries America.

Qualität und wettbewerbsfähige Preise

In einer Pressemitteilung der Solarworld AG heißt es, man begrüße die Entscheidung der US-Regierung. Der Vorstandsvorsitzende der Solarworld AG, Frank Asbeck fügte hinzu: "Die US-Regierung macht Ernst im Vorgehen gegen illegales Dumping aus China. Zukünftig gewinnt wieder, wer die beste Qualität und wettbewerbsfähige Preise anbietet, nicht mehr, wer wie die chinesische Konkurrenz die meisten staatlichen Subventionen bekommt."

Solarworld optimistisch

Die Entscheidung des Department of Commerce ist aber erst der vorletzte Schritt zu einer gesetzlichen Lösung. Über deren dauerhaftes in Kraft treten muss noch das U.S. International Trade Committee entscheiden. Dies soll laut Solarworld im Januar geschehen. Solarworld ist jedoch optimistisch, dass dies nur noch eine Formalität sei. „In der Vergangenheit hatte das Gremium immer mit großer Mehrheit dem Anliegen der US-Solarindustrie für fairen Wettbewerb stattgegeben“, so Solarworld.

US-Solarverband hat vergeblich für Verhandlungslösung gekämpft

Die neu festgelegten Zölle betreffen nun Solarprodukte aus Taiwan und Solarmodule, die mehrheitlich in China gefertigt wurden. Zuvor waren im Dezember 2012 Zollmaßnahmen für Solarmodule beschlossen, die Zellen aus China beinhalten. Teilweise wurden diese Zölle aber dadurch umgangen, dass Solarzellen aus Taiwan anstatt aus China verwendet wurden. Die neuen Zölle würden nun der Umgehung dieser Regelung entgegenwirken. Der Präsident des US-Solarverbands „Solar Energy Industrie Association (SEIA)“hatte Solarworld America noch im Sommer aufgefordert, endlich eine Verhandlungslösung zu finden. Solarworld sollte einen Vorschlag unterbreiten, der als Grundlage für weitere Diskussionen dienen könnte, doch zu einer solchen Lösung ist es nie gekommen.

Solarworld in den USA

Solarworld betreibt in Hillsboro/Oregon die größte Fertigung von Solarprodukten in den USA. Im 3. Quartal des Jahres 2014 erzielte Solarworld über 40 Prozent seines Absatzes im wachsenden US-Solarmarkt.

Quelle: IWR Online
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