19.01.2015, 16:28 Uhr

Windenergie-Gerücht: Suzlon will Senvion an US-Fonds verkaufen

Münster – Das Gerücht, nach dem der indische Windenergieanlagen-Hersteller Suzlon seine deutsche Tochter Senvion verkaufen will, um Schulden abzubauen, kursiert beinahe in regelmäßigen Abständen. Doch so konkret wie diesmal klangen die Informationen selten.

Wie "The Economic Times" berichtet, stehe Suzlon kurz vor dem Abschluss eines derartigen Deals, der den Indern rund eine Milliarde Euro bringen soll. Dies hätte eine nicht näher genannte, aber eingeweihte Quelle gegenüber der Zeitung aus Indien erklärt.

US-Fonds will Senvion haben

Sogar der Käufer wurde genannt: Es soll sich um den US-amerikanischen Investment-Fonds Centerbridge Partners handeln. Dieser will nach Angaben der Economic Times 100 Prozent der Senvion-Anteile für etwa eine Milliarde Euro erwerben. Der indische Hersteller Suzlon hatte Senvion im Jahr 2007 erworben. Der deutsche Hersteller firmierte damals noch unter dem Namen Repower. Die Gläubiger von Suzlon würden sich am heutigen Montag (19.01.2015) treffen, um den Deal zu besprechen, heißt es weiter. Auf Anfrage von IWR Online erklärte Senvion-Pressesprecherin Verena Puth: „Es geht hierbei um unternehmerische Planung von Suzlon, die wir nicht kommentieren.“ Das Online-Portal renewables.seenews berichtet zudem, dass Suzlon offiziell noch nichts bestätigen könne.

Spekulationen um Senvion-Verkauf oder -Börsengang nicht neu

In den vergangenen Monaten und Jahren flammten immer wieder verschiedenartige Gerüchte rund um Suzlon und die deutsche Tochter Senvion auf. Im März 2014 hieß es, dass der indische Mutterkonzern Senvion eigenständig an die Börse bringen wolle, um so Einnahmen zu generieren. Doch aus diesem Börsengang ist bis zum heutigen Tage nichts geworden. Auch im Jahr 2013 und früher war immer wieder über einen möglichen Senvion- bzw. damals Repower-Verkauf als Möglichkeit zum Abbau der immensen Schulden bei Suzlon spekuliert worden.

Autarkie von Senvion

Senvion-CEO Andreas Nauen hatte noch in der Dezember-Ausgabe des IWR-Monatsreports Regenerative Energiewirtschaft erklärt, dass für sein Unternehmen durch ein sogenanntes „Ringfencing“ in der Kreditlinie „eindeutige Vorschriften bezüglich des Verhältnisses von Senvion und Suzlon“ festgelegt seien. Danach ist „Senvion ist in seinem Handeln eigenständig und finanziell sowie operativ autark.“ Auch stehe eine „Verschmelzung von Senvion und Suzlon“ außer Frage, so Nauen.

Die Aktie von Suzlon klettert im Handel am Montag bislang kräftig um 7,6 Prozent auf 1,01 Euro (Stand 16:10 Uhr).

Quelle: IWR Online
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