22.01.2015, 12:09 Uhr

USA fixieren finale Solar-Strafzölle

Washington, DC – Im Solarstreit der USA mit China und Taiwan haben die US-Behörden nun finale Antidumping-Zölle auf Solarprodukte aus den beiden asiatischen Staaten festgelegt. Hinter den Verfahren steht der deutsche Hersteller Solarworld.

Daher begrüßt Solarworld auch die aktuelle Entscheidung der United States International Trade Commission (USITC), wonach der Vorwurf des Dumpings und der staatlichen Subventionierung bei bestimmten kritallinen Silizium-Solarprodukten aus China und Taiwan bestätigt wird. Die entsprechenden, neu festgelegten Strafzölle gelten ab Februar.

Vorläufige Zölle bestätigt

Die USITC bestätigt mit seiner Entscheidung die vorläufige Einschätzung des US-Department of Commerce (Handelsministerium), welche zu dem Ergebnis gekommen war, dass die Produkte teiweise unterhalb des "fairen" Wertes verkauft werden und dadurch der US-Industrie Schaden zufügen. Zudem wird bestätigt, dass die Hertsteller aus China oder Taiwan von den jeweiligen Regierungen subventioniert werden. Das Votum der USITC hat nun zur Folge, dass die Zollfestlegung des amerikanischen Handelsministeriums in Höhe von über 50 Prozent für in China gefertigte Solarstrommodule und etwa 20 Prozent für Solarzellen aus Taiwan und Module, die taiwanesische Zellen enthalten, nun genehmigt wird. Diese Handels-Maßnahmen ergänzen die bereits bestehenden Zölle auf Solarzellen aus China und Module aus diesen Zellen in Höhe von 30 Prozent und machen eine Umgehung dieser Zölle jetzt nahezu unmöglich. Angestoßen wurden die Antidumpingverfahren von Solarworld Industries America, dem US-amerikanischen Tochterunternehmen des Bonner Solarkonzerns Solarworld AG.

Letzter Schritt: Zölle gelten für fünf Jahre

Dr. Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der Solarworld AG: „Unsere Kollegen in den USA haben mehr als drei Jahre gemeinsam mit Verbündeten in Verbänden, Gewerkschaften und Installationsfirmen dafür gekämpft, illegales Dumping zu stoppen und wieder fairen Wettbewerb auf einem der größten Solarmärkte der Welt herzustellen. Mit der heutigen Entscheidung gibt die US-Handelskommission uns und allen, die sich für fairen Wettbewerb einsetzen, Recht. Zukünftig gewinnt wieder, wer die beste Qualität und wettbewerbsfähige Preise anbietet, nicht mehr, wer wie die chinesische Konkurrenz die höchsten staatlichen Subventionen bekommt.“

Aus Sicht der Solarworld ist die Entscheidung der USITC der letzte Schritt zur dauerhaften Festlegung der Zölle in den USA. Die neu festgelegten Zölle treten am 1. Februar in Kraft und gelten zunächst für fünf Jahre.

Dumping auch in der EU - Regeln werden unterlaufen

Auch in der EU gelten Antidumpingmaßnahmen gegen chinesische Solarprodukte. Allerdings werden die Zoll- und Mindestpreisregeln aus Sicht von Solarworld zunehmend durch chinesische Anbieter unterlaufen, weswegen Solarworld gemeinsam mit der europäischen Herstellerinitiative EU Prosun in zahlreichen Verfahren weiter für einen effektiven Schutz gegen Dumping eintritt. "Den illegalen Handelspraktiken aus China sind in den vergangenen Jahren dutzende europäische Solarhersteller und rund 15.000 Jobs zum Opfer gefallen", so Solarworld. Asbeck: "Gerade nachdem gestern die Meldung über Entlassungen und Produktionsschließung bei Hanwha Q-Cells die Solarbranche in Deutschland erneut erschüttert hat, ist das Signal aus Washington wichtig. Die EU muss genauso entschlossen gegen Dumping vorgehen wie die USA. Für Solarworld steht fest, wir kämpfen für den Standort Deutschland und Europa wie für den Standort USA, denn hier können wir die Qualität erzeugen, die unsere Kunden von uns erwarten."

Quelle: IWR Online
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