26.01.2015, 11:48 Uhr

Solarmarkt: Überholt Großbritannien bald Deutschland?

Münster - Während der Solarmarkt in Deustchland in den vergangenen beiden Jahren deutlich eingebrochen ist, sieht sich der Markt in Großbritannien auf Wachstumskurs. Wenn sich die Entwicklung weiter fortsetzt, könnte der Solarzubau im Vereinigten Königreich bald über dem in Deutschland liegen.

Nach den neuen Statistiken des Department of Energy & Climate Change (DECC) wurden im Jahr 2014 im Vereinigten Königreich Solaranlagen mit einer Leistung von über 700 Megawatt (MW) neu errichtet: Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um mehr als 40 Prozent. In Deutschland ist der Solarmarkt 2014 gegenüber dem Vorjahr hingegen spürbar geschrumpft.

706 Megawatt Solarzubau in 2014

Die neu hinzugebaute Photovoltaik-Leistung ist im Vereinigten Königreich im Jahr 2014 auf 706 MW kräftig gestiegen. Im Jahr zuvor waren es lediglich 497 MW. Das bedeutet ein Wachstum um mehr als 42 Prozent. Nach Angaben des britischen Solarbranchenverbandes, der Solar Trade Association (STA), haben im Königreich im Jahr 2014 über 125.000 Wohnhäuser eine Photovoltaik-Anlage bekommen. Durch den gestiegenen Zubau steigt die Degression der Einspeisevergütung für einige Größenklassen zusätzlich.

In Deutschland hingegen hat sich der Markteinbruch im Solarsektor auch 2014 weiter fortgesetzt. Bereits von 2012 mit etwa 7.600 MW auf 2013 mit rund 3.300 MW hat sich der Markt um mehr als die Hälfte reduziert. Im Jahr 2014 waren von Januar bis November rund 1.800 MW neu hinzugekommen, so dass von einem weiteren Rückgang auszugehen ist. Schon in wenigen Jahren könnte der Solarmarkt im Vereinigten Königreich damit den ehemaligen Topmarkt Deutschland überholen, wenn die Entwicklung so weitergeht.

Solarverband will Einspeisetarif überflüssig machen

Doch aus Sicht der STA ist das erreichte Level noch nicht genug. STA-Analyst David Pickup ist der Meinung, dass die Statistiken ein gesundes Wachstum mit zahlreichen privaten und gewerblichen neuen Anlagen im Königreich dokumentieren. „Aber das ist nicht genug“, so Pickup weiter. Man brauche noch mehr Anlagen auf den Dächern, damit die Einspeisetarife weiter sinken und so eine förderfreie Installation von Solaranlagen ermöglicht wird. Der Solar-Unabhängigkeits-Plan seines Verbandes würde zeigen, wie noch mehr Solarenergie für wenig zusätzliches Geld möglich wird und wie der Weg zur Null-Förderung der Solarenergie aussehen kann.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2015