28.01.2015, 13:38 Uhr

RENIXX leichter, DAX auf Vortagesniveau: Sunedison setzt auf Indien – Siemens-Aktie schwächelt wegen Dividende und Analysten

Münster – Der RENIXX World mach im Aktienhandel am Mittwoch eine Verschnaufpause von den jüngsten Gewinnen und gibt bislang um 0,7 Prozent auf rund 410 Punkte nach. Gegen den Trend legt die Sunedison-Aktie zu. CEO Ahmad Chatila scheint in höchsten Politikkreisen gut vernetzt zu sein, wodurch sein Unternehmen beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Indien profitieren könnte.

Der DAX tritt bei 10.626 Punkten auf der Stelle. Dabei startete der Index stark, fiel dann zurück und holte am späten Vormittag wieder auf. Die Siemens-Aktie ist erneut Schlusslicht im deutschen Leitindex und das liegt nicht nur an der Dividenden-Zahlung. Am Devisenmarkt gibt der Eurokurs leicht auf 1,136 US-Dollar nach. Der Goldpreis verbilligt sich um ein halbes Prozent auf 1.290 US-Dollar je Feinunze.

Sunedison-Chef bespricht Indiens EE-Ausbau mit Obama und Modi

Im RENIXX stehen die Titel von Hanergy Thin Film (-7,9 Prozent, 0,396 Euro), Rec Silicon (-3,9 Prozent, 0,174 Euro) und China High Speed Transmission (-3,1 Prozent, 0,604 Euro) auf der Verliererliste ganz oben. Gefragt sind u.a. Jinkosolar (+3,8 Prozent, 16,69 Euro), Sunedison (+3,0 Prozent, 17,81 Euro) oder Nordex (+2,4 Prozent, 16,74 Euro). Der US-Projektierer Sunedison setzt offenbar auf den Wachstumsmarkt Indien. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien in der Riesen-Volkswirtschaft kann das US-Unternehmen auf beste Kontakte hoffen. CEO Ahmad Chatila besprach die Ausbaupläne zuletzt mit US-Präsident Obama und dem indischen Premierminister Modi.

Siemens zahlt Dividende

Am Dienstag war die Siemens-Aktien nach der Vorlage der Quartalszahlen zeitweise am DAX-Ende zu finden und hat den Handel letztlich mit einem Minus von drei Prozent beendet. Am Mittwochvormittag geht es um weitere 5,5 Prozent auf 94,35 Euro zurück. Darin ist ein Dividendenabschlag in Höhe von 3,30 Euro enthalten, zudem drücken neue Analystenkommentare den Kurs. Beipielsweise haben die Experten von Barclays das Votum von "equal weight" auf "underweight" gesenkt und das Kursziel von 95 auf 90 Euro. Der Industriekonzern dürfte laut Barclays Schwierigkeiten haben, beim bereinigten Ergebnis die Unternehmensprognose für 2015 zu erreichen. Gefragt sind im DAX die Titel von Thyssenkrupp (+1,9 Prozent, 22,92 Euro), Infineon (+1,5 Prozent, 9,71 Euro) und RWE (+1,1 Prozent, 24,04 Euro).

WTI-Öl verbilligt sich

Der Preis für ein Barrel der US-Rohölsorte WTI sinkt am Mittwoch um 1,4 Prozent auf etwa 45,60 US-Dollar. Ein Fass der Nordseesorte Brent gibt um 0,1 Prozent auf rund 49,30 US-Dollar leicht nach. Der Heizölpreis gibt ebenfalls wieder nach. Der Preis für einen Liter sinkt um etwa 0,2 Prozent auf 56,6 Cent (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). Tanken wurde am Dienstag im Bundesdurchschnitt etwas günstiger, der Liter Diesel kostete mit 1,113 Euro ca. 0,1 Prozent weniger als am Vortag, Super E10 verbilligte sich ebenfalls um 0,1 Prozent auf 1,254 Euro.

Strompreise driften auseinander

An der Strombörse driften die Preise für deutschen und französischen Strom weiter auseinander. Der Preis für Strom in Deutschland im Day-ahead-Handel zur Lieferung am Donnerstag steht bei 2,62 Cent je kWh, das sind 6,9 Prozent weniger als gestern. Französischer Strom verteuert sich dagegen um 9,9 Prozent auf 4,96 Cent die kWh. Somit kostet deutscher Strom nun nur etwa die Hälfte im Vergleich zum französischen Strom.

Wind bläst wieder kräftig

Die Windenergie produziert am Mittwoch Strom mit einer Leistung von gut 20.400 MW. Die Sonnenenergie steuert nochmals 2.200 MW bei und gemeinsam erzeugen diese beiden erneuerbaren Energiequellen zur nachfragestarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von rd. 22.600 MW. Das entspricht knapp einem Drittel des deutschen Strombedarfs. Konventionelle Kraftwerke liefern am Mittag Strom mit einer Leistung von etwa 49.700 MW. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.