03.02.2015, 16:54 Uhr

Windenergie: BBB bringt Lidar-Messungen nach Brasilien

Gelsenkirchen – Die BBB Umwelttechnik GmbH aus Gelsenkirchen sorgt für den verstärkten Einsatz lasergestützter Windmess-Technologie in Brasilien. Das Ganze geschieht im Rahmen eines Programms der Deutschen Energieagentur (dena). BBB hat auch schon einen Partner vor Ort gefunden.

Das vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützte dena-Programm Renawable-Energy-Solutions soll deutschen Firmen den Transfer von Technologie und Know-How und die Erschließung von Auslandsmärkten erleichtern. BBB will für sein Projekt auch einen Verifikationsstandort für die lasergestützten Windmess-Systeme aufbauen. Eine Partnerschaft mit der Universität von São Paulo ist bereits etabliert.

Forschungscluster Windenergie in São Paulo geplant

BBB Umwelttechnik will mit den Partnern einen Messmast und eine Station für Fernmesstechnik mittels lasergestützten Lidar-Systemen (Lidar = Light Detection and Ranging) errichten. Dieser Standort soll zudem als Forschungs- und Testfeld genutzt werden. Professor Ildo Sauer, Leiter des Instituts für Energie und Umwelt an der Uni São Paulo, unterstützt die Projektidee der deutschen Windenergiespezialisten maßgeblich. Sauer baut an seiner Universität derzeit ein Windenergie-Forschungscluster auf, um qualifizierte Fachkräfte für Brasiliens Windbranche auszubilden.

Lidar-Messungen kommen ohne Messmast und Genehmigungen aus

Die Lidar-Systeme verfügen gegenüber der traditionellen Methode, bei der auf Messmasten Anemometer den Wind messen, bei gleicher Präzision über einige Vorteile. So benötigen sie keine Genehmigung für die Inbetriebnahme und können auf Projektstandorten flexibel an verschiedenen Messpunkten eingesetzt werden. Allerdings müssen Fernmessstysteme, um verlässliche Daten zu liefern, vor und nach jedem Einsatz mit den Daten eines Messmasts abgeglichen werden, teilt BBB mit. Dazu dient der angestrebte Verifikationsstandort.

BBB zählt sich zu den führenden Gutachtern mit Lidar-Messungen

Die BBB Umwelttechnik GmbH, die in Deutschland 30 Mitarbeiter beschäftigt, arbeitet seit 2011 mit Lidar-Technik und ist nach eigenen Angaben mit sechs Systemen führend unter den Gutachterbüros. Aufgrund dieser Kenntnisse und Erfahrungen soll nun auch in das Brasilien-Projekt umgesetzt werden. Geplant sind Gastvorlesungen an der Universität und praxisorientierte Forschungsprojekte. Außerdem soll Pionierarbeit für die Schaffung von Normen und Standards im Bereich der Windressourcen-Evaluierung in Brasilien geleistet werden. Der Markteinstieg von BBB in Brasilien erhalte durch das Projekt Rückenwind, erklärte das Unternehmen.

Quelle: IWR Online
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