06.02.2015, 13:23 Uhr

RENIXX und DAX schwächeln: Chinesen am RENIXX-Ende - Vestas stellt ein - Siemens entlässt

Münster – Im Aktienhandel am Freitag zeigen die Kursverläufe der meisten Titel aus der internationalen Regenerativen Energiewirtschaft nach unten. Neben dem weltweiten Branchen-Aktienindex RENIXX World (-0,4 Prozent, 425,52 Punkte) gibt auch der deutsche DAX (-0,9 Prozent, 10.811 Punkte) spürbar nach. Während beim deutschen Technologiekonzern Siemens (DAX) tausende Stellen abgebaut werden sollen, sucht die Offshore-Gesellschaft des Windenergie-Spezialisten Vestas (RENIXX) nach neuen Arbeitskräften.

Im RENIXX stehen insbesondere die Titel chinesischer Unternehmen am Indexende. In Europa bereiten den Anlegern derweil die zähen Verhandlungen um Griechenlands Schulden Sorgen. Mit Spannung blickt die Börse zudem in die Vereinigten Staaten, wo am Nachmittag neue Zahlen zum Arbeitsmarkt erwartet werden. Der Eurokurs gibt um 0,3 Prozent auf 1,144 US-Dollar nach. Der Goldpreis verharrt bei 1.264 US-Dollar pro Feinunze.

200 Jobs entstehen bei MHI Vestas Offshore

Die größten Verlierer im RENIXX sind China High Speed Transmission (-9,1 Prozent, 0,573 Euro), China Longyuan (-5,1 Prozent, 0,889 Euro) und Goldwind (-4,7 Prozent, 1,30 Euro), alle aus China. Zu den Gewinnern gehört der dänische Windenergieanlagen-Hersteller Vestas (+2,2 Prozent, 38,16 Euro). Das Offshore-Joint-Ventures MHI Vestas Offshore Wind braucht neue Leute. Für die Rotorblatt-Produktion auf der Isle of Wight (UK) sucht das Unternehmen rund 200 Vollzeitkräfte.

Siemens streicht weltweit 7.800 Arbeitsplätze

Im DAX bildet die Bayer-Aktie mit einem Kursminus von 2,4 Prozent auf 124,75 Euro das Schlusslicht. Siemens-Aktien verlieren 1,2 Prozent auf 95,13 Euro. Der Konzern hat nun mitgeteilt, wie der Stellenabbau, der gerüchteweise bereits gestern durch die Medien ging, aussehen soll. Danach wird Siemens weltweit 7.800 Arbeitsplätze streichen, auf Deutschland entfallen davon 3.300. Welche Divisionen betroffen sind, wurde nicht mitgeteilt. Siemens will sich zukünftig vor allem auf die Wachstumsfelder Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung ausrichten.

Ölpreis kratzt an der 60 US-Dollar-Marke

Es scheint, als setzt tatsächlich eine Bodenbildung beim Ölpreis ein. Ein Fass der US-Sorte WTI kostet aktuell rund 52,40 US-Dollar (+3,0 Prozent), ein Fass der Nordseesorte Brent ist für 59,50 US-Dollar zu bekommen (+2,9 Prozent). Der Heizölpreis macht die Verluste vom gestrigen Donnerstag wieder wett und klettert um 2,7 Prozent auf 61,9 Cent je Liter (inkl. MWSt bei Abnahme von 3.000 Litern). Für Autofahrer wird es ebenfalls teurer, der Preis für einen Liter Diesel stieg am gestrigen Donnerstag im Bundesdurchschnitt um 0,6 Prozent auf 1,148 Euro. Ein Liter Super kostete im Mittel 1,295 Euro (+0,4 Prozent).

Börsen-Strompreise uneinheitlich

In Frankreich und Deutschland sind die Preisverläufe im Day-ahad-Handel zur Lieferung am morgigen Freitag gegenläufig und vergrößern somit den Gap zwischen den beiden Ländern. Der deutsche Strompreis gibt um gut 32 Prozent auf 2,69 Cent die Kilowattstunde (kWh) nach. Französischer Strom verteuert sich leicht um 0,8 Prozent und kostet mit 5,21 Cent die kWh fast 94 Prozent mehr als in Deutschland. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 berechtigt, kostet derzeit 6,94 Euro.

Wind und Sonne decken Strom-Spitzenlast zu über 20 Prozent

Die beiden erneuerbaren Energiequellen Sonne und Wind tragen zur verbrauchsstarken Mittagszeit mit einer Leistung von rund 13.700 MW bzw. gut 21 Prozent zur Stromversorgung in Deutschland bei. Dabei kommt die Sonnenenergie auf eine Leistung von 7.700 MW, während die Windenergie gut 6.000 MW beisteuert. Die konventionellen Energien erzeugen gut 52.900 MW Strom. Die Daten der EEX für konventionelle Kraftwerke beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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