20.02.2015, 10:39 Uhr

China: Wind- und Solarzubau 2014 übersteigen 30.000-MW-Marke

Münster – Wie hoch genau die Marktzahlen für erneuerbare Energien in China sind, ist relativ schwer abzuschätzen. Die vorliegenden Angaben klaffen auseinander. Es zeichnet sich allerdings ab, dass die Gesamtleistung der 2014 neu errichteten Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen im Reich der Mitte erstmals die Marke von 30.000 Megawatt überschritten hat.

Rund zwei Drittel dieser Leistung entfallen dabei wohl auf die Windenergie und ein Drittel auf die Solarenergie. Zudem können die Daten eher als Untergrenze angesehen werden. Im Jahr 2013 wurden in China insgesamt Solar- und Windkraftanlagen mit einer Leistung von rund 28.000 Megwatt (MW) installiert.

Windenergie: Zubau liegt zwischen und 19.600 und 23.400 MW

Die Windenergie-Zubauzahlen, die von verschiedenen Institutionen veröffentlicht wurden, bieten erheblichen Spielraum. Zunächst hatte der Global Wind Energy Council (GWEC) im Februar eine Zubauzahl für China in Höhe von knapp 23.400 MW genannt. Chinas insgesamt installierte Windenergie-Leistung würde sich demnach auf rund 114.900 MW summieren. Dabei war bereits klar, dass dies lediglich die installierte Leistung sei, wobei noch längst nicht alle Anlagen an das Stromnetz angeschlossen sind. Es liegen Angaben vor, wonach nur knapp 90 Prozent der Windenergieleistung auch Strom in das Netz einspeisen kann.

In der vergangenen Woche nannte das US-Energie-Infoportal Pennergy unter Berufung auf die chinesische National Energy Administration (NEA), dass die Windenergie-Zubauleistung im Jahr 2014 bei etwa 19.800 MW liegen würde. Gegenüber dem Vorjahr 2013 sei dies ein Zuwachs von 23 Prozent (2013: 16.100 MW, entspricht dem Wert der GWEC).

Solarenergie: Mindestens 10.600 MW laut NEA

Wie das Photovoltaik-Portal PV-Tech ebenfalls unter Berufung auf die NEA berichtet, lag der Zubau von Photovoltaik-Anlagen in China im Jahr 2014 bei mindestens 10.600 MW. Endgültige Zahlen könnten höher ausfallen, wenn die finalen Reports der einzelnen chinesischen Provinzen vorliegen. Das sei voraussichtlich zu Beginn des zweiten Quartals 2015 der Fall. Etwa 2.050 MW seien im Rahmen von kleineren, dezentralen Einzelprojekten entstanden. Dieser Markt hinkt in China, wo solare Großprojekte dominieren, bislang hinterher. Gegenüber dem Vorjahr sei der Zubau dieser kleineren Anlagen um 60 Prozent angestiegen. Nach Angaben der European Photovoltaic Industry Association (EPIA) lag der Photovoltaik-Zubau in China im Jahr 2013 noch bei mindestens 11.800 MW. Demnach hat das Marktvolumen 2014 im Solarsektor etwas nachgelassen. In Summe haben die Märkte für Wind- und Solarenergie in China 2014 jedoch ein neues Rekordniveau erreicht. Der jeweils größte Markt der Welt ist China für diese beiden Sparten sowieso.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2015