23.02.2015, 15:30 Uhr

Offshore-Windenergie: Borkum Riffgrund 1 speist erstmals ein - alpha ventus voll im Plan

Münster – 2015 soll das Jahr der Offshore-Energie in Deutschland werden. Zu den bestehenden etwa 1.000 Megawatt, die bereits an Netz angeschlossen sind, sollen in diesem Jahr nochmals etwa 2.000 Megawatt hinzukommen. Nun fließt der erste Strom aus dem Nordsee-Windpark Borkum Riffgrund 1.

Neben der erfreulichen Nachricht, dass der Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 1 zum ersten Mal Windstrom ins deutsche Stromnetz speist, zieht auch der erste Offsorte-Windpark Deutschlands eine erfreuliche Bilanz. Der Forschungs-Windpark alpha ventus hat die Erwartungen in den ersten vier Jahren des Betriebs übererfüllt.

78 Windturbinen mit 312 MW

Zum ersten Mal hat der Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 1 Strom in das deutsche Stromnetz eingespeist. Der Windpark gehört dem dänischen Unternehmen Dong Energy (50 Prozent) und den Investoren Kirkbi Invest A/S sowie William Demant Invest A/S (gemeinsam 50 Prozent). Den Bau verantwortet Dong Energy.

Trine Borum Bojsen, Geschäftsführerin von Dong Energy in Deutschland und für den Geschäftsbereich Wind Power verantwortlich, sagt: „Borkum Riffgrund 1 ist unser erster deutscher Offshore-Windpark und wir sind sehr glücklich, dass wir nun auch CO2-freien Strom in das deutsche Netz einspeisen. Nach Fertigstellung wird der Windpark so viel Strom produzieren können, um umgerechnet rund 320.000 Haushalte versorgen zu können."

Borkum Riffgrund 1 wird nach Fertigstellung insgesamt 78 Windturbinen und eine Leistung von 312 Megawatt (MW) haben. Der Windpark liegt rund 54 Kilometer vom Festland und 37 Kilometer von der Insel Borkum entfernt.

alpha ventus bringt es im Schnitt auf rund 4.150 Volllaststunden pro Jahr

Zeitgleich zieht der Offshore-Windpark alpha ventus für die ersten vier vollen Betriebsjahre Bilanz. alpha ventus ist der erste deutsche Offshore-Windpark, der auf hoher See rund 45 Kilometer vor der Küste Borkums errichtet wurde. EWE, E.ON und Vattenfall haben für Realisierung und Betrieb des Windparks die „Deutsche Offshore-Testfeld und Infrastruktur GmbH & Co. KG“ (DOTI) gegründet. In den Betriebsjahren 2011 bis 2014 hat alpha ventus insgesamt 16.582 Volllaststunden erreicht und rund 995 Mio. Kilowattstunden (kWh) Strom produziert. Das sind im Schnitt genau 4.146 Volllaststunden und 249 Mio. kWh pro Jahr. Die Prognosen werden damit um rund sieben Prozent übertroffen. Im Betriebsjahr 2014 lag der Ertrag mit 236 Mio. kWh noch etwas unterhalb dieses Durchschnitts, aber immer noch 1,5 Prozent über der Prognose. Dieser im Vergleich geringere Ertrag ist auf den Tausch einzelner Komponenten im Jahresverlauf zurückzuführen.

10 Mrd. kWh Stromerzeugung zu See

Für 2015 wird erwartet, dass in Nord- und Ostsee weitere 2.000 MW Windenergieleistung ans Netz gehen. Damit kann Deutschland mit rd. 3.000 MW verkabelter Offshore-Leistung auf Großbritannien aufschließen. Die Stromerzeugung auf See erreicht dann eine Größenordnung von über 10 Mrd. kWh, vor allem in den verbrauchsstarken Wintermonaten. Das entspricht der Jahresproduktion des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld.

Weitere News und Informationen zum Thema:

Großbritannien baut weltweit größten Offshore-Windpark


© IWR, 2015