25.02.2015, 14:49 Uhr

Fukushima: Erhöhte Radioaktivität im Meer - aber kein Leck

Fukushima, Japan – Am vergangenen Wochenende kursierte die Meldung von einem neuen Leck im Atomkraftwerk Fukushima. Jetzt meldete sich Tepco zu Wort. Ein Loch scheint es nicht zu geben, radioaktives Wasser im Meer jedoch schon.

In den Medien machte am Wochenende die Meldung von einem neuen Leck in dem 2011 vom Tsunami zerstörten Atomkraftwerk Fukushima die Runde. Dadurch würde kontaminiertes Wasser in den Pazifik gelangen und so das Meer radioaktiv verseuchen. Nun hat sich der Betreiber Tepco dazu geäußert. Ein Leck soll es nicht geben.

Ergebnisse Atomaufsichtsbehörde vorgelegt

Am Sonntag berichtete das Unternehmen von einem Anstieg der Radioaktivität in einem Entwässerungskanal „Drainage C“. Dieser Anstieg wurde auch in den Medien verbreitet und auf ein Leck zurückgeführt. Tepco führte daraufhin Untersuchungen durch, um die Ursache für diesen Anstieg der Radioaktivität festzustellen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung legte Tepco nun der Atomaufsichtsbehörde vor.

Verseuchtes Regenwasser ins Meer gelangt

Die erhöhten Strahlungswerte stammen laut Tepco von kontaminiertem Regenwasser, welches sich auf dem Dach des Reaktorgebäudes 2 angesammelt haben soll. Das Unternehmen geht davon aus, dass Teile des kontaminierten Wassers das Meer erreicht haben könnten. Messungen von Tepco im Hafenbereich des Kraftwerks hätten aber keine erhöhten Strahlungswerte ergeben. Das Wasser sei wahrscheinlich über einen Abwasserkanal direkt ins Meer geflossen und nicht wie angenommen über den Hafenbereich. Das Unternehmen will die Entnahme von Proben aus dem Ozean nun täglich und nicht wie zuvor wöchentlich durchführen.

Fukushima-Dekontamination kann noch Jahrzehnte dauern

Schon mehrere Male gelang radioaktiv kontaminiertes Wasser durch Lecks ins Meer. Auch einsickerndes Grundwasser und verseuchtes Kühlwasser machen dem Unternehmen Probleme. Täglich fallen mehrere hundert Tonnen verseuchtes Kühlwasser an, welches auf dem Gelände des Atomkraftwerks gelagert werden muss. Der endgültige Schlussstrich unter dieses Kapitel der Atomenergie wird wohl erst in Jahrzehnten gezogen werden können.

Quelle: IWR Online
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