26.02.2015, 16:28 Uhr

Sonnenenergie wird in vielen Teilen der Welt günstigste Stromquelle

Berlin - Eine Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) zeigt auf, dass die Preise für Solarstrom schneller als angenommen purzeln. Die Planungen der zukünftigen Stromversorgung müssten daher angepasst werden.

Bereits heute liefern große Solarkraftwerke in Deutschland Strom für neun Cent je Kilowattstunde (kWh) und sind damit billiger als Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken, heißt es in der Studie, die Fraunhofer ISE im Auftrag von Agora Energiewende erstellt hat. In Zukunft könnte der Preis noch weiter sinken.

Der Weg zu günstiger und sauberer Solarenergie

Bis 2025 werden sich die Stromgestehungskosten aus Sonnenenergie in Mittel- und Südeuropa auf 4 bis 6 Cent die kWh verringern und damit günstiger sein als die Stromerzeugung aus neuen Kohle- und Gaskraftwerken. Strom aus Kohle und Gas koste heute zwischen 5 bis 10 Cent, Atomstrom sogar bis zu 11 Cent. Bis 2050 könnte der Preis der Studie zufolge sogar auf 2 bis 4 Cent fallen.

"Die Studie zeigt, dass Solarenergie viel schneller billig geworden ist und auch weiterhin billiger wird, als die meisten Experten bislang prognostiziert haben", so Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. Daher sollte weltweit die Planungen der künftigen Stromversorgung überarbeitet werden. Der Solarstromanteil sei angesichts der „äußerst günstigen Kosten“ zu klein angesetzt.

Günstiger Solarstrom dank günstiger Finanzierung stabiler Politik

Die Stromgestehungskosten seien aufgrund der hohen Kapitalkostenintensität von Photovoltaik-Anlagen jedoch stark von den finanziellen und regulatorischen Rahmenbedingungen abhängig. Falsche Regulierung und hohe Zinsaufschläge könnten die Kosten um bis zu 50 Prozent erhöhen. „Günstige Finanzierungsbedingungen und stabile gesetzliche Rahmenbedingungen sind daher unersetzbare Voraussetzungen dafür, günstigen und sauberen Strom aus Solaranlagen zu erhalten. Es liegt in der Hand der Politik, diese zu schaffen und zu erhalten“, so Graichen.

Quelle: IWR Online
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