04.03.2015, 09:53 Uhr

EU-Luft bleibt Hauptursache für vorzeitige Todesfälle

Brüssel – Die Europäische Kommission hat ihren Bericht über den Zustand und die Perspektiven der Umwelt in Europa veröffentlicht. Danach bleibt die schlechte Luft in Europa weiterhin Hauptursache für vorzeitige Todesfälle, obwohl sich die Luftqualität in den letzten Jahrzehnten bereits wesentlich verbessert hat.

Der von der Europäischen Umweltagentur (EUA) erstellte Bericht 2015 über den Zustand und die Perspektiven der Umwelt in Europa (SOER 2015) beinhaltet auf 208 Seiten eine umfassende Bewertung der europäischen Umwelt mit Daten der globalen, regionalen und nationalen Ebene sowie Vergleiche zwischen den Ländern. Der Bericht macht auch deutlich, dass Umweltschutz wirtschaftlich gesehen eine solide Investition ist.

Grüne Wirtschaft wächst trotz Krise

„Ich betrachte den Bericht 2015 über den Zustand der Umwelt als „Startblock“ meiner Amtszeit. Der Bericht zeigt eindeutig auf, dass die EU-Umweltmaßnahmen Vorteile bringen. Außerdem schaffen die Maßnahmen Arbeitsplätze. Das beachtliche Wachstum der grünen Wirtschaft selbst in den Jahren stärkster Rezession ist ein gutes Vorzeichen für die Wettbewerbsfähigkeit Europas“, erklärte Karmenu Vella, EU-Kommissar für Umwelt, maritime Angelegenheiten und Fischerei.

Zwischen 2000 und 2011 ist die grüne Wirtschaft in der EU um mehr als 50 Prozent gewachsen, womit sie zu den wenigen Sektoren zählt, die trotz der Krise erfolgreich war.

Klimaschutzmaßnahmen reichen nicht aus

Beim Klimaschutz scheinen die Maßnahmen der der europäischen Kommission zu greifen. Seit 1990 seien die Treibhausgase um 19 Prozent gesunken, während die Wirtschaft um 45 Prozent gewachsen sei. Laut dem SOER-Bericht 2015 werden die derzeitigen Maßnahmen allerdings nicht ausreichen, um das längerfristige Ziel einer Emissionsreduktion um 80-95 Prozent bis 2050 und die Umstellung auf eine CO2-arme Wirtschaft in Europa zu erreichen.

Luftqualität Hauptursache für vorzeitige Todesfälle

Auch die Luftqualität spielt eine bedeutende Rolle. Zwar sei die Luft die wir heute atmen, wesentlich sauberer als noch vor einigen Jahrzehnten, jedoch reichen diese Erfolge nicht aus. Die schlechte Luftqualität ist laut SOER 2015 weiterhin die Hauptursache für vorzeitige Todesfälle in der Europäischen Union. In 2011 wurden rund 430.000 vorzeitige Todesfälle auf Feinstaub zurückgeführt.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Der Bericht zeigt: Europäischer Umweltschutz zeigt Wirkung. Wir haben in den vergangenen 40 Jahren schon viel erreicht und können Vorbild für andere sein. Der Bericht zeigt aber auch: Wir sind noch lange nicht gut genug."

Quelle: IWR Online
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