17.03.2015, 13:43 Uhr

RENIXX scheitert vorerst an 500-Punkte-Marke: Plug Power knicken ein nach Zahlen – Nordex unter Druck – Ölpreis fällt weiter

Münster – Der internationale Aktienindex für regenerative Energien RENIXX World scheitert vorerst an der Marke von 500 Punkten (-1,9 Prozent, 489,73 Punkte). Plug Power hat Finanzzahlen vorgelegt, die offenbar nicht den Erwartungen der Anleger entsprechen.

Auch der DAX taucht wieder unter die Marke von 12.000 Punkten ab. Im Handel am Dienstag fällt der deutsche Aktienindex bislang um 1,5 Prozent auf 11.987 Punkte. Ein Faktor könnte der wieder anziehende Eurokurs sein (+0,5 Prozent, 1,063 US-Dollar). Der Goldpreis zeigt wenig Bewegung (-0,1 Prozent, 1.154 US-Dollar je Feinunze.

Plug Power steigert Umsatz und Verluste

Der US-Brennstoffzellen-Hersteller Plug Power hat für das Jahr 2014 zwar einen kräftig Umsatzsteigerung auf gut 64 Mio. US-Dollar gemeldet (ca. +140 Prozent), doch auch der Nettoverlust hat sich gegenüber dem Vorjahr auf -89 Mio. US-Dollar ausgeweitet (2013: -63 Mio. US-Dollar). Die Aktie knickt um 14,2 Prozent auf 2,30 Euro ein. Weitere RENIXX-Verlierer sind Hanergy Thin Film (-6,8 Prozent, 0,805 Euro), Jinkosolar (-6,7 Prozent, 19,64 Euro), Rec Silicon (-5,8 Prozent, 0,26 Euro) sowie Nordex (-4,7 Prozent, 18,44 Euro). Neue Nachrichten von des deutschen Windkraftanlagen-Herstellers Nordex, die den deutlichen Kursverlust begründen könnten, liegen nicht vor.

E.ON-Aktie legt gegen den Trend zu

Im DAX fallen die Kurse fast aller Index-Titel. Am stärksten hat es Daimler (-2,7 Prozent, 93,25 Euro), Thyssenkrupp (-2,4 Prozent, 24,85 Euro) und Commerzbank (-2,1 Prozent, 12,52 Euro) erwischt. Nur zwei Aktien legen zu, nämlich E.ON (+0,4 Prozent, 13,80 Euro) und Lufthansa (+0,2 Prozent, 13,16 Euro). Die Deutsche Bank hatte die Einstufung für E.ON am Montag auf "hold" und das Kursziel bei 15 Euro belassen. Risiken auf dem britischen Markt würden vor allem die britischen Versorger betreffen. Aber auch für andere in Großbritannien agierende Anbieter wie RWE, E.ON, EDF und Iberdrola gebe es Risiken, so die Experten der Deutschen Bank.

Rohöl: Preisverfall setzt sich fort

Der nach mehreren ruhigen Wochen am Freitag eingesetzte Ölpreisverfall ist auch heute nicht zu stoppen. Die US-Rohölsorte WTI verbilligt sich um rund 1,5 Prozent auf etwa 45,40 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent verliert 1,9 Prozent und ist für 53,13 US-Dollar je Fass zu bekommen. Der Heizölpreis, der bereits gestern um über drei Prozent gefallen war, verliert heute weitere 0,6 Prozent und notiert bei 61,4 Cent je Liter (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen sinken die Preise jedoch nur langsam, gestern kostete der Liter Diesel im Bundesdurchschnitt mit 1,20 Euro etwa 0,7 Prozent weniger als Sonntag, ein Liter Super E10 war für 1,38 Euro zu bekommen (-0,4 Prozent).

Strompreise driften auseinander

Im day-ahead-Handel an der Strombörse EPEX Spot driften die Preise für Strom zur Lieferung am morgigen Mittwoch in Deutschland und Frankreich auseinander. Während der Strompreis im deutschen Marktgebiet um 14 Prozent auf 3,64 Cent je Kilowattstunde (kWh) ansteigt, sinkt der Preis in Frankreich auf 4,55 Cent die kWh. Französischer Strom kostet dennoch knapp 25 Prozent mehr als deutscher. Der Preis für ein Zertifikat, welches zur Emission einer Tonen CO2 in der EU berechtigt, steigt gegenüber dem gestrigen Schlusskurs um 0,3 Prozent auf aktuell 6,50 Euro.

Stromerzeugung: Viel Sonnenschein lässt PV-Anlagen produzieren

Die Photovoltaikanlagen liefern zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von ca. 19.000 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert nochmals 5.900 MW bei, so dass diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam mehr als ein Drittel der deutschen Stromerzeugung zur Mittagszeit stellen. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag 46.900 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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