27.03.2015, 08:38 Uhr

Iren testen deutsche Smartgrid-Technologie

Walsrode – Die Iren wollen bis 2020 40 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien decken. Dazu soll auch das Stromnetz auf Vordermann gebracht werden. Bei dem Smartgrid-Testfeld in Tallaght bei Dublin kommt auch deutsche Technologie zum Einsatz.

Die Freqcon GmbH aus Walsrode in Niedersachsen hat sich auf die Entwicklung von Umrichter- und Speichersystemen für erneuerbare Energien spezialisiert. Speziell für den irischen Markt haben die Niedersachsen nun einen Hybrid-Energiespeicher konzipiert, der sogenannte Ultracapacitors von Maxwell Technologies mit Lithium-Ionen-Batterien zur Unterstützung der Netzstabilität durch eine ultra-schnelle Spannungs- und Frequenzregelung kombiniert.

Intelligente Lösungen für Insel-Stromnetz vermeiden Windpark-Drosselung

Freqcon war bereits Gewinner des German Renewables Awards 2014 und ist das erste Unternehmen, das Energiespeichersysteme entsprechend der irischen Netzregelung anbietet. Das Smartgrid-Testfeld in Tallaght soll zeigen, wie eine Kombination aus Energiespeicherung und intelligenter Leistungselektronik Stabilitätsprobleme in einem Inselnetz wie Irland minimieren kann.

Denn das irische Verteilnetz ist, abgesehen von zwei kleineren Stromtrassen nach Großbritannien, quasi ein Inselnetz. Ohne weitere Netzstabilisierungsmaßnahmen werden in Zukunft viele Windparks an sehr windigen Tagen im leistungsreduziertem Betrieb laufen müssen.

Priorität für Smartgrid-Projekte in Irland

„Smartgrid-Projekte haben in Irland Priorität. In Abhängigkeit von lokalen Gegebenheiten können die Herausforderungen bei der Netzstabilität ganz unterschiedlich ausfallen,” sagt Dudley Stewart, Generalsekretär des Testfeld-Betreibers Mega. „Der Microgrid Stabilizer von Freqcon kann für einzelne Projekte individuell angepasst werden, wobei die Kombination von Batterien und Ultracapacitors von Maxwell eine vielversprechende Lösung ist. Wir freuen uns darauf, in Zukunft mehr dieser Systeme im Feldeinsatz zu sehen.”

Wachsender Markt für netzgebundene Energiespeichersysteme

“Der Markt für netzgebundene Energiespeichersysteme wächst, Frequenzunterstützung ist ein wertvoller Dienst für das Netz. Der Einsatz von Ultracapacitors ist die ideale Technik. Basierend auf unserer langjährigen Zusammenarbeit mit Maxwell und unserer Erfahrung mit Ultracapacitors in Pitchsystemen für Windenergieanlagen bringen wird diese Technik jetzt ein in den Bereich der Netzstabilisierung,“ erläutert Norbert Hennchen, CEO von Freqcon.

Das Testfeld nutzt den sogenannten Microgrid Stabilizer von Freqcon zur Spannungs- und Frequenzstabilisierung. Dabei werden die erwähnten Superkondensatoren (Ultracapacitators) für eine schnelle Frequenzregulierung eingesetzt, Lithium-Ionen Batterien werden zur Spitzenlastverschiebung sowie für Kurzzeitreserven genutzt.

Quelle: IWR Online
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