27.03.2015, 15:29 Uhr

PNE Wind berichtet über ein "sehr bewegtes" Jahr 2014

Cuxhaven – Für den international tätigen Windenergie-Projektierer PNE Wind aus Cuxhaven war das Jahr 2014 "sehr bewegt". Operativ habe das Unternehmen für viel neue Windenergie-Leistung gesorgt, was sich aber nur teilweise in den Finanzzahlen widerspiegele. Die Aktie gibt nach.

Eines der zentralen Projekte bei PNE Wind war nicht etwa en Windpark an Land oder auf See, sondern die neu ins Leben gerufene Yieldco. Darin will der Projektierer Windparkprojekte zunächst für den Eigenbestand realisieren. Aufgrund der späteren Projektveräußerung werden die Ergebnisse planmäßig in die Zukunft verschoben. Die Aktie von PNE Wind sinkt im Handel am Freitag bislang um 5,5 Prozent auf 2,32 Euro (Stand 15:10 Uhr).

Ebit sinkt auf 2,7 Mio. Euro

Der Konzern-Jahresabschluss 2014 bei PNE Wind weist ein Ebit in Höhe von 2,7 Mio. Euro bei einem Umsatz von 211,3 Mio. Euro aus. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie lag bei -0,22 Euro. Im Jahr 2013 erwirtschaftete der Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 144,0 Mio. Euro, ein Betriebsergebnis (Ebit) von 43,6 Mio. Euro und ein unverwässertes Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,80 Euro. Trotz der gesteigerten Projektrealisierungen – in 2014 wurden Windparks mit einer Nennleistung von 136 MW fertiggestellt (Vorjahr 32 MW) – fiel das Ergebnis 2014 niedriger aus als Vorjahr. Es handelt sich laut PNE Wind um einen Basiseffekt, da im Jahr 2013 Meilensteinzahlungen aus dem Offshore-Geschäft in Höhe von 45 Mio. Euro das Ergebnis positiv beeinflusst hatten. Gemäß HGB hat die PNE Wind AG einen Jahresüberschuss in Höhe von 4,0 Mio. Euro (Vorjahr: 36,6 Mio. Euro) erzielt. Der Bilanzgewinn der PNE Wind AG belief sich nach HGB auf 63,3 Mio. Euro.

Gründe: Yieldco, Belastungen wegen WKN-Übernahme und verzögerte Verkäufe

Hintergrund für das Ergebnis im Konzern ist die sogenannte Yieldco. Zudem hätten sich die bereits berichteten Ergebnisbelastungen im Zusammenhang mit der Mehrheitsbeteiligung an der WKN AG insbesondere im Konzernabschluss niedergeschlagen haben. Ferner verschieben sich aufgrund von Verzögerungen bei den Projektveräußerungen im Ausland auch die Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus den betreffenden Projekten, so das Unternehmen. Trotz des unerwarteten Abschreibungsbedarfs ist die PNE Wind-Gruppe nach eigener Einschätzung für die Zukunft gut aufgestellt. Zahlreiche Windparks werden derzeit errichtet, die internationalen Aktivitäten wurden ausgebaut. Zudem wurden für die Offshore-Windparks „Gode Wind III“ und „Atlantis I“ die Erörterungstermine erfolgreich durchgeführt. Der nächste Schritt zur Realisierung dieser See-Windparks sei der Erhalt einer Genehmigung.

Erträge verschieben sich durch Yieldco

Martin Billhardt, Vorstandsvorsitzender der PNE Wind AG, blickt nach vorn: „Ein wichtiger Teil unserer Unternehmensstrategie ist die Suche nach neuen Absatzkanälen und weiteren Investoren für unsere Projekte. Diese ständige Weiterentwicklung unseres Geschäftsmodells haben wir 2014 durch die Gründung unserer Yieldco fortgeführt. Mit den rund 40 Mio. Euro, die uns aus Kapitalerhöhung und Wandelanleihe im Oktober 2014 zugeflossen sind, verfügen wir über genügend Eigenkapital, um die für die Yieldco geplanten Windparks zu finanzieren – sie waren also der Startschuss für die Umsetzung unserer Yieldco-Strategie.“

Ziele des YieldCo-Geschäfts sind neben einer Stärkung der Wettbewerbsposition des Konzerns vor allem der Aufbau einer neuen Tochtergesellschaft (Yieldco), die ihren Investoren stabile und attraktive Renditen bieten soll.

„Wir wollen unser Geschäftsmodell erweitern und als Gruppe nachhaltig davon profitieren. Wir haben damit aber auch in Kauf genommen, dass dieses Vorhaben steigende Investitionen und eine zeitliche Verschiebung unserer Erträge aus 2014 und 2015 bis ins Jahr 2016 bedeutet. Diese Entwicklung sowie die Vorleistungen für die Weiterentwicklung der Projektpipeline im In- und Ausland für On- und Offshore-Projekte spiegelt sich im operativen Ergebnis des Berichtsjahres wider“, so Vorstandsvorsitzender Martin Billhardt.

PNE Wind plant keine Dividende für 2014

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen haben Vorstand und Aufsichtsrat der PNE Wind AG beschlossen, der Hauptversammlung vorzuschlagen, für das Geschäftsjahr 2014 keine Dividende auszuschütten. Vorstand und Aufsichtsrat sind zu der Überzeugung gelangt, dass einer Stärkung des Eigenkapitals der Vorzug gegenüber der Ausschüttung einer Dividende für das vergangene Geschäftsjahr zu geben ist. Für 2013 wurde eine Dividende von 0,10 Euro sowie eine Sonderdividende von 0,05 Euro je gewinnberechtigter Stückaktie ausgezahlt. Ab dem kommenden Jahr plant die PNE Wind AG wieder, eine Dividende auszuschütten.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2015