31.03.2015, 08:35 Uhr

Strahlendaten um das AKW Biblis im Internet

Biblis - Die stündlichen Werte der Ortsdosisleistung von 16 behördlichen Messstellen rund um das AKW Biblis sind jetzt frei im Internet zugänglich. Das teilte das hessische Umweltministerium mit.

Geht es um den Rückbau von Atomkraftwerken (AKW), dann hält sich die Begeisterung der Bevölkerung in der Umgebung des AKW in Grenzen. So wird beim AKW-Abriss befürchtet, dass Radioaktivität unkontrolliert freigesetzt wird.

Abriss des AKW-Biblis und Strahlenbelastung

Rund um das Atomkraftwerk im südhessischen Biblis ist jetzt ein engmaschiges Netz von behördlichen Messsonden installiert, die kontinuierlich Daten zur aktuellen Strahlenexposition in der Region liefern, so das Umweltministerium. Auf einer eigens angelegten Internetseite des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (HLUG) werden diese Daten zur Ortsdosisleistung (ODL) jetzt der Öffentlichkeit in Form von Grafiken und Messwertetabellen zur Verfügung gestellt.

Hohe Transparenz beim AKW-Abriss

Die Messwerte zeigen im Normalfall die radioaktive Strahlenexposition, wie sie durch natürlich vorkommende Stoffe im Boden und in der Luft verursacht wird. Zusätzlich werden auch Daten zu Niederschlägen in der Region gezeigt, weil die ODL-Messwerte durch Regen oder Schnee beeinflusst werden können. Jede Veränderung dieses natürlichen ODL-Hintergrunds durch künstliche Einflüsse würde von den Messsonden erkannt und angezeigt. „Es war uns wichtig, dass diese Daten nicht einfach so ins Netz gestellt werden. Das könnte zu Verwirrungen oder zu Missverständnissen führen. Darum werden alle auffälligen Änderungen oder Schwankungen der Messwerte auch immer kommentiert“, so Ministerin Priska Hinz.

Genehmigungsverfahren zum AKW-Abriss bereits eingeleitet

Die RWE Power als Betreiberin des Kernkraftwerkes Biblis hat am 06. August 2012 bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Hessischen Umweltministerium, Anträge zur Stilllegung und zum Abbau der Blöcke A und B des Kraftwerks Biblis nach § 7 Abs. 3 des Atomgesetzes eingereicht. Damit wurde das atomrechtliche Genehmigungsverfahren eingeleitet.

Quelle: IWR Online
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