20.04.2015, 13:32 Uhr

RENIXX weiter schwach: Silizium-Produzenten am Indexende – Nordex meldet Pakistan-Aufträge – RWE einziger DAX-Verlierer

Münster – Der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien gibt auch am Montagvormittag weiter nach. Bislang fällt der Branchen-Aktienindex um 0,6 Prozent auf 532,05 Punkte. Dabei lässt sich die Nordex-Aktie aber nicht mit herunterziehen, sondern fällt positiv auf.

Auch im DAX (+1,7 Prozent, 11.879 Punkte) läuft es heute besser als im RENIXX. Von einer "technischen Gegenbewegung" ist die Rede. Der deutsche Leitindex war in der vergangenen Woche um mehr als fünf Prozent abgerutscht und macht somit nur einen Teil der Verluste wieder wett. Am Devisenmarkt gibt der Eurokurs um 0,7 Prozent auf 1,073 US-Dollar nach. Gold verbilligt sich um 0,3 Prozent auf rund 1.200 US-Dollar je Feinunze.

Nordex meldet Aufträge aus Pakistan

Im RENIXX sind die Aktien der beiden Silizium-Produzenten GCL-Poly Energy (-7,1 Prozent, 0,277 Euro) und Rec Silicon (-3,5 Prozent, 0,249 Euro) am Indexende zu finden. Größter Gewinner ist das Wertpapier des deutschen Windenergieanlagen-Herstellers Nordex (+4,5 Prozent, 19,34 Euro). Nordex meldete neue Aufträge aus Pakistan. Zwei Windparks mit 100 Megawatt (MW) Leistung sollen dort errichtet werden. Auch die Brennstoffzellen-Aktien von Plug Power (+4,4 Prozent, 2,55 Euro) und Fuelcell Energy (+3,8 Prozent, 1,22 Euro) sind am Montag gefragt.

Versorger-Aktien schwächeln im DAX

Im DAX legen fast alle Aktien zu. Allen voran Fresenius (+3,8 Prozent, 55,51 Euro), Thyssenkrupp (+3,2 Prozent, 24,86 Euro) und Lanxess (-3,0 Prozent, 49,28 Euro). Die Titel der beiden Energieversorger hinken jedoch hinterher. Das RWE-Papier ist die einzige Aktie mit Verlusten (-0,6 Prozent, 14,31 Euro) und auch Anteilsscheine von E.ON (+0,1 Prozent, 24,28 Euro) performen deutlich unter Durchschnitt. Als Grund für die Versorger-Schwäche werden die Kosten der Atommüll-Entsorgung genannt. Michael Müller, Vorsitzender der Endlager-Suchkommission hat die Summe auf 50 bis 70 Mrd. Euro beziffert.

Ölpreise geben leicht nach

Zum Wochenbeginn passiert auf dem Rohölmarkt vergleichsweise wenig. Das Fass der US-Sorte WTI verbilligt sich am Montag um 0,1 Prozent auf etwa 57,60 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent verliert rund 0,4 Prozent und liegt momentan bei ca. 63,50 US-Dollar je Barrel. Trotzdem legt der Preis für das Heizöl weiter zu, der Liter kostet aktuell rund 65,9 Cent (0,5 Prozent) (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen sind die Preise ebenfalls angestiegen. Im Bundes-Durchschnitt kostete Diesel am Sonntag 1,227 Euro je Liter und Benzin 1,427 Euro pro Liter.

Strompreise steigen

Zum Wochenbeginn steigen die Preise an der Strombörse EEX im Day-ahead-Handel zur Lieferung am morgigen Dienstag. Der Strompreis in Deutschland klettert um 13,1 Prozent auf etwa 3,01 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich verteuert sich der Strom sogar um etwa 67 Prozent und notiert derzeit bei knapp 4,25 Cent die kWh. Damit ist Strom in Frankreich wieder knapp 40 Prozent teurer als in Deutschland. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, notiert bei sieben Euro, das sind rund 2,2 Prozent mehr als noch am Freitag.

Sonne bringt viel Solarstrom

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefern heute die Photovoltaik- und Windkraftanlagen in Deutschland zusammen Strom mit einer Leistung von 20.500 Megawatt (MW). Auf die Solaranlagen entfallen dabei 18.900 MW, die Windenergie steuert nochmal 1.600 MW bei.

Quelle: IWR Online
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