28.04.2015, 16:24 Uhr

Siemens stellt weitere Offshore-Windstrom-Verbindung für Tennet fertig

Konverterplattform Sylwin alpha (Bild: Tennet)

Bayreuth – Im Rahmen des Ausbaus der Offshore-Windenergie in Deutschland hat Tennet nun eine weitere Offshore-Netzanbindung in Betrieb genommen. Die von Siemens gelieferte Anbindung Sylwin1 kann weitere 864 Megawatt Offshore-Windenergie-Leistung an Land transportieren.

Es handelt sich bereits um die dritte Offshore-Netzanbindung, die Tennet innerhalb von nur drei Monaten in Betrieb genommen hat. Daran angeschlossen werden sollen die Nordsee-Windparks Dantysk, Butendiek und Sandbank mit jeweils 288 Megawatt (MW) Leistung. Insgesamt sind inzwischen rund 2.800 MW Anbindungskapazität in der Nordsee fertiggestellt. Ziel der deutschen Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2020 insgesamt 6.500 MW Offshore-Windenergie angeschlossen zu haben.

Tennet: Bis Jahresende Netzanbindung für 5.000 MW Offshore-Windleistung

„Das Jahr 2015 stellt einen besonderen Meilenstein für Tennet dar“, betonte Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung der Tennet TSO GmbH, „denn wir werden bis Jahresende weitere Offshore-Netzanbindungen fertigstellen und unterm Strich dann über 5.000 MW und damit mehr als zwei Drittel der Offshore-Ausbauziele der Bundesregierung realisiert haben.“ Für diese Infrastruktur-Projekte der Energiewende hat Tennet seit 2014 bereits knapp sieben Mrd. Euro investiert. Weitere fast sechs Mrd. Euro werden in den kommenden zehn Jahren folgen.

Sylwin 1 ist bisher längste und leistungsstärkste Anbindung

In 2015 hat Tennet mit Borwin2 (800 MW) und Helwin1 (576 MW) die ersten beiden Offshore-Anbindungen der Großklasse fertiggestellt. Sylwin1 ist nunmehr das dritte Projekt dieser Art. Damit realisiert Tennet insgesamt bereits die sechste Anbindung auf See. Weitere sechs Anbindungssysteme befinden sich im Bau, von denen eine weitere bereits in den kommenden Wochen ebenfalls fertiggestellt wird. Insgesamt erwartet der Übertragungsnetzbetreiber, dass er rund 7.100 MW Anbindungskapazität bis 2019 in der Nordsee errichten wird. Sylwin1 nordwestlich von Sylt ist mit 205 Kilometer Übertragungsstrecke die bisher längste und mit 864 MW Kapazität die leistungsstärkste realisierte Gleichstromanbindung.

(Karte: Tennet)

Bei Dantysk und Butendiek sind 100 Anlagen installiert – Sandbank-Bau startet im Sommer

Der Fertigstellung von Sylwin1 war ein mehrwöchiger Probebetrieb vorausgegangen, der vor kurzem erfolgreich abgeschlossen wurde. Dabei wurde bereits eine Leistung von bis zu 350 MW über Sylwin1 von See an Land übertragen. Die drei zugeteilten Offshore-Windparks DanTysk, Butendiek und Sandbank haben jeweils 288 MW Leistung. In den beiden Windparks Dantysk und Butendiek zusammengenommen stehen inzwischen rund 100 von insgesamt 160 Windturbinen. Im Sommer 2015 will der Windpark Sandbank mit seinen Offshore-Arbeiten und der Installation der Fundamente, der sogenannten Monopiles, beginnen.

Siemens baut Konverterstationen mit Prysmian

Mit Die Errichtung der Konverterstationen auf See und an Land hatte ein Konsortium aus Siemens und dem italienischen Kabel-Spezialisten Prysmian als Generalunternehmer im Auftrag von Tennet umgesetzt. Der auf See produzierte Windstrom wird als Drehstrom auf eine Konverterplattform (hier SylWin alpha) von Tennet geleitet, dort in Gleichstrom umgewandelt und per Gleichstromkabel bis zu einer Konverterstation an Land transportiert. Die landseitige Konverterstation für Sylwin1 steht im schleswig-holsteinischen Büttel (Kreis Steinburg). Dort wird der Gleichstrom wieder in Drehstrom umgewandelt und anschließend ins deutsche Höchstspannungsnetz eingespeist.

Quelle: IWR Online
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