07.05.2015, 11:30 Uhr

Basis-Strompreise sinken wieder - Wechsler bevorzugen Ökostrom

Münster – Für deutsche Haushalts-Stromkunden gewinnen Ökostrom-Tarife zunehmend an Attraktivität: In den letzten beiden Jahren hat sich die große Mehrheit der "Strom-Wechsler" für Ökostrom entschieden. Erfreulich ist zudem, dass erstmals seit Jahren die Strompreise in den Grundversorger-Tarifen gesunken sind.

Nach Angaben des Vergleichsportals Check24 haben knapp zwei Drittel aller Verbraucher, die sich für einen Wechsel des Stromanbieters entschieden, einen Ökostromtarif gewählt. Doch Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom.

Ökostrom? Ja - Nachhaltig? Nicht immer

63 Prozent aller Verbraucher, die in den vergangenen zwei Jahren über Check24 ihren Stromanbieter gewechselt haben, haben sich für einen Ökostromtarif entschieden. 56 Prozent der Wechsler haben dabei einen sogenannten Basis-Ökostromtarif gewählt und nur bei sieben Prozent ist die Wahl auf "nachhaltigen Ökostrom" gefallen. Als "nachhaltig" gilt ein Stromtarif laut Check24 dann, wenn er mit einem der beiden Ökostrom-Label "OK-Power-Label" oder "Grüner Strom Label" zertifiziert ist. Im Durchschnitt lässt sich durch einen Wechsel zu einem Ökostromtarif nach Angaben des Vergleichsportals 437 Euro (Verbrauch: 5.000 Kilowattstunden (kWh)) gegenüber dem Grundversorgungstarif sparen.

BMWi: Staat sorgt wieder für günstigeren Strom

Aber auch in der Grundversorgung wird der Strom nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zum ersten Mal seit über zehn Jahren wieder günstiger. Demnach sind die Grundversorgungstarife in 2015 um 0,3 Cent/kWh gesunken. Grund dafür seien die staatlich veranlassten Preisbestandteile des Stroms wie Stromsteuer, EEG-Umlage, etc., die laut BMWi erstmalig seit Marktöffnung im Jahre 1998 niedriger seien als im Vorjahr. Zudem sei der Kostenanteil der Grundversorger, der für Beschaffung und Vertrieb einschließlich Marge zur Verfügung steht, gesunken.

Gabriel: Auch EEG-Novelle trägt zu sinkenden Strompreisen bei

Dazu erklärte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD): "Die Reformen des letzten Jahres zeigen erste Wirkungen. Leicht sinkende Strompreise für die Verbraucher sind nach Jahren des kontinuierlichen Anstiegs eine gute Botschaft. Dazu beigetragen hat, dass die Kostendynamik beim EEG u. a. durch unsere EEG-Reform durchbrochen wurde. Und wir haben dafür gesorgt, dass die Kunden genauere Informationen über ihre Grundversorgungspreise bekommen. Diese Transparenz stärkt den Wettbewerb."

Der Minister weist zusätzlich darauf hin, dass auch der Verbraucher für zusätzliche Preissenkungen auf dem Markt sorgen kann. "Auch die Stromkunden selbst können den Wettbewerb weiter stützen und häufig Geld sparen, indem sie ihren Stromliefervertrag gut auswählen und prüfen, ob sich ein Wechsel für sie lohnt", so Gabriel weiter.

Quelle: IWR Online
© IWR, 2015