12.05.2015, 08:34 Uhr

Biodiesel: Petrotec AG meldet "schwache" Quartals-Ergebnisse

Borken – Die Petrotec AG hat im ersten Quartal 2015 bei deutlich geringerem Umsatz ein vergleichbares Ergebnis wie im ersten Quartal des Vorjahres erzielt. Der Borkener Biodiesel-Hersteller selbst nennt diese Ergebnisse "schwach".

Der Konzernumsatz hat sich in den ersten drei Monaten 2015 um 42 Prozent auf 26,6 Mio. Euro verringert (Q1 2014: 46,0 Mio.). Das Unternehmen verzeichnete zudem einen Betriebsverlust (Ebit, Ergebnis vor Steuern und Zinsen) von 0,8 Mio. Euro (Q1 2014: -0,8 Mio.). Als Ergebnis vor Steuern (EBT) weist das Unternehmen -1,1 Mio. (Q1 2014: -1,2 Mio. Euro) aus.

EPS unverändert negativ

Das Ergebnis pro Aktie (EPS) beträgt unverändert gegenüber dem Vorjahr -0,05 Euro. Als Ursachen nennt das Unternehmen aus dem Westmünsterland insbesondere das allgemein gesunkene Preisniveau für Biodiesel sowie das geringere Handelsvolumen beim Einkauf von anderen Herstellern.

Die Verkaufsmenge gab aufgrund der gesunkenen Handelsaktivitäten nach. Auch die Produktionsmenge der eigenen Produktionsanlagen ging um 2.751 Tonnen auf 32.132 Tonnen zurück.

Petrotec sieht negative Einflüsse durch EU-Regulierung

Zum 1. Januar 2015 trat die Regelung zur Treibhausgasreduzierung (Dekarbonisierung) in Kraft. Danach soll die CO2-Reduzierung beim Vertrieb fossiler Brennstoffe bis 2020 auf 6 Prozent ansteigen. Die Petrotec-Geschäftsführung erwartet einen negativen Einfluss auf die Nachfrage und Preisgestaltung für abfallbasierten Biodiesel in Deutschland.

Bald wird auch die Petrotec-Aktie auch an der Börse verschwinden. Nach dem 8. Oktober werden sie auf Wunsch des Unternehmens an keinem regulierten Markt einer Wertpapierbörse mehr gehandelt werden.

"Relativ schwaches" zweites Quartal erwartet

In Q1 2015 haben sich die Biodieselpreise stabilisiert, sogar ein leichter Anstieg sei registriert worden. Dieser sich leicht verbessernde Trend veranlasste die Rohstofflieferanten dazu, dem Preisanstieg für ihre Rohstoffe parallel zu folgen. Vorausschauend sieht die Geschäftsführung eine schwächere Nachfrage auf dem deutschen Markt nach dem nachhaltigen Produkt des Unternehmens, da die Beimischer weitere Alternativen sehen, um die Beimischungsverpflichtungen mit verschiedenen anderen Biokraftstoffen zu erfüllen, einschließlich Frischöl-basierten Biodiesels. Die Auswirkungen der Dekarbonisierungsregelung auf den deutschen Biodieselmarkt haben sich noch nicht vollends entfaltet, und doch geht die Geschäftsführung davon aus, dass die Gesamtnachfrage geringer ausfallen wird, als es in den vergangenen Jahren für diesen Markt erlebt wurde. Aufgrund des kurzfristig rückläufigen Trends bei den Preisen für abfallbasierten Biodiesel infolge der schwächeren Nachfrage nach dem Produkt, erwartet die Geschäftsführung ein relativ schwaches zweites Quartal.

Von einer generelleren Perspektive sei die Geschäftsführung davon überzeugt, dass das Unternehmen gegenüber anderen Produzenten von abfallbasiertem Biodiesel über die nötigen Wettbewerbsattribute verfügt, um sich von den Verlusten zu erholen, die es in den wenigen vergangenen Quartalen hinnehmen musste, sobald sich Angebot und Nachfrage auf dem Markt wieder in geregelten Bahnen bewegen.

Quelle: IWR Online
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