13.05.2015, 16:03 Uhr

SMA Solar macht Fortschritte

Niestetal – Dass der Hersteller von Solar-Wechselrichtern SMA aus Hessen in 2015 keinen Gewinn erzielen wird, ist keine Neuigkeit. Das einstige Vorzeige-Unternehmen der Solarbranche hat zuletzt einen harten Sanierungskurs gefahren, doch in den Zahlen für das erste Quartal 2015 lassen sich erste Verbesserungen erkennen.

Die SMA Solar Technology AG spricht dabei selbst von einem „guten Start in das Geschäftsjahr 2015“. Das prognostizierte Umsatzziel ist mit 226,3 Mio. Euro erreicht worden und fiel um 28 Prozent höher aus als noch vor einem Jahr (Q1 2014: 176,3 Mio. Euro). Der Ebit-Verlust konnte deutlich gemindert werden. Die Aktionäre zeigen sich zufrieden.

SMA steigert Absatz vor allem im Ausland

Wesentlicher Umsatztreiber sei das Segment der solaren Großkraftwerke gewesen, teilte SMA mit. Der Auslandsanteil am Umsatz stieg auf 88 Prozent nach 71 Prozent im Vorjahr. Zu den wichtigsten Auslandsmärkten zählten in den ersten drei Monaten des Jahres Nordamerika, Japan, Großbritannien und Australien. SMA verkaufte im Berichtszeitraum Solar-Wechselrichter mit einer Leistung von 1.700 Megawatt (MW; Q1 2014: 1.000 MW).

Vorzeichenwechsel beim Ebitda – Ebit negativ, aber im Zielkorridor

Wie SMA mitteilt, habe sich aufgrund des gestiegenen Absatzes, der reduzierten Fixkosten und positiver Währungseffekte auch das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Amortisation, Zinsen und Steuern (Ebitda) deutlich auf 13,4 Mio. Euro (Q1 2014: -2,5 Mio. Euro) verbessert. Das Ebit bleibt negativ mit –5,4 Mio. Euro (Ebit-Marge: –2,4 Prozent) und damit auch am oberen Ende der Ergebnisprognose des Vorstands (Prognose: –5,0 Mio. Euro bis –10,0 Mio. Euro). Im Vorjahreszeitraum hatte SMA ein Ebit von–22,4 Mio. Euro (Ebit-Marge: –12,7 Prozent) erwirtschaftet. Das Konzernergebnis für das erste Quartal 2015 beträgt –7,9 Mio. Euro (Q1 2014: –16,7 Mio. Euro).

Von Januar bis März 2015 erzielte die SMA Gruppe einen deutlich positiven Brutto-Cashflow von 16,1 Mio. Euro. Die Nettoliquidität beträgt 223,7 Mio. Euro (zum 31.12.2014: 225,4 Mio. Euro). Mit einer Eigenkapitalquote von 46,6 Prozent (31.12.2014: 46,8 Prozent) bleibt SMA nach eigener Einschätzung weiter finanziell solide.

Rückkehr zur Profitabilität "kein Sprint, sondern Marathon"

SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon erklärte: "Mit der finanziellen Entwicklung des ersten Quartals 2015 sind wir zufrieden. Wir haben mit dem erwirtschafteten Umsatz und dem Auftragsbestand zum Ende des ersten Quartals bereits mehr als 60 Prozent unseres Gesamtjahresziels erreicht. Die Ergebnissituation entwickelte sich unter anderem durch die bereits eingeleitete Senkung der Fixkosten sowie Währungseffekte besser als geplant. Zudem konnten wir im ersten Quartal 2015 unsere hohe Nettoliquidität beschützen und die Maßnahmen zur Transformation der SMA planmäßig durchführen. Die nachhaltige Rückkehr zur Profitabilität ist für uns kein Sprint, sondern ein Marathon – deshalb werden wir die Anfang des Jahres vorgestellte Strategie auch weiterhin konsequent umsetzen."

Ziele für Gesamtjahr bestätigt – positives Ebit erst in 2016

Der SMA Vorstand bestätigt die Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr: Das bedeutet einen Umsatz von 730 Mio. Euro bis 770 Mio. Euro vor. Da die Einspareffekte aus den aktuell durchgeführten Transformationsmaßnahmen frühestens ab Mitte 2015 ergebniswirksam sein werden, prognostiziert der Vorstand für das laufende Jahr ein negatives operatives Ergebnis (Ebit) von –30 Mio. Euro bis –60 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Abschreibungen und Amortisationen von ca. 70 Mio. Euro geht der Vorstand 2015 von einem positiven Ergebnis (EBITDA) aus. Die Rückkehr zu einem positiven operativen Ergebnis (Ebit) erwartet der SMA Vorstand für 2016. Für das erste Halbjahr 2015 rechnet der SMA Vorstand mit einem Umsatz von 400 Mio. Euro bis 450 Mio. Euro und einem operativen Ergebnis (Ebit) von -15 Mio. Euro bis -25 Mio. Euro.

Die Aktie von SMA klettert im Handel am Mittwoch bislang kräftig um 7,1 Prozent auf 14,65 Euro (Stand 15:15 Uhr, Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online
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