21.05.2015, 09:50 Uhr

Nordex-Chef Zeschky hört überraschend auf

Rostock – Die Nachricht kommt überraschend: Der Vorstandsvorsitzende des deutschen Windenergieanlagen-Herstellers Nordex, Dr. Jürgen Zeschky, verlässt kurzfristig das Unternehmen. Zeschky hatte seinen Dienst im März 2012 angetreten und das Unternehmen auf einen profitablen Wachstumskurs gebracht.

Zeschky wird das Unternehmen bereits zum 31. Mai 2015 aus persönlichen Gründen verlassen. Die Geschäfte sollen dann von Zeschkys Vorstandskollegen Lars Bondo Krogsgaard, bisher Chief Customer Officer, als Vorstandsvorsitzender der Nordex SE gemeinsam mit Bernard Schäferbarthold, der weiter als Chief Financial Officer im Vorstand tätig sein wird, geführt. Die Aktie des Unternehmens war im späten Handel am Mittwoch deutlich ins Minus gerutscht (-3,5 Prozent, 22,10 Euro, Börse Stuttgart).

Vertriebschef Krogsgaard wird Vorstandsvorsitzender

Wie Nordex weiter mitteilt, habe Zeschky gemeinsam mit Krogsgaard und Schäferbarthold die „gute Entwicklung des Unternehmens in den letzten Jahren gestaltet und voran getrieben“. Nordex verzeichnete in diesem Zeitraum ein starkes Wachstum von Umsatz und Auftragseingang sowie eine deutliche Gewinnsteigerung.

Aufsichtsrats-Chef Dr. Wolfgang Ziebart bedauert die Entscheidung. Gleichzeitig bedankte er sich für den großen Einsatz und das außerordentliche Engagement und wünscht dem scheidenden CEO für seine "berufliche und private Zukunft alles Gute". Durch die zukünftige Geschäftsführung durch Krogsgaard und Schäferbarthold setze Nordex "auf Kontinuität in der Führung des Unternehmens".

Neues Executive Committee für strategischen Themen und mehr

Zum 1. Juni 2015 will sich das Unternehmen organisatorisch neu aufstellen. Nordex wird nun ein Executive Committee etablieren, das neben den beiden Vorstandsmitgliedern aus Führungskräften unterschiedlicher Kernfunktionen des Unternehmens besteht. Dieses Committee unter der Leitung von Lars Bondo Krogsgaard werde sich sowohl strategischen Themen als auch projektspezifischen und operativen Aufgaben von übergeordneter Bedeutung widmen. Die neue Struktur enthalte viele Elemente, die sich in den letzten Jahren bereits erfolgreich in der Praxis bei Nordex bewährt haben, so das Unternehmen. Die Weichen für eine „weiterhin positive Geschäftsentwicklung“ seien damit gestellt.

Zeschky löste Richterich 2012 ab

Zeschky (Jahrgang 1960) hat seinen Dienst als CEO von Nordex am 1. März 2012 angetreten. Zuvor war der promovierte Maschinenbauingenieur Zeschky seit 2003 Chef der Industrie-Sparte von Voith Turbo mit derzeit etwa 2.100 Mitarbeitern. Zeschky war der Nachfolger des langjährigen Vorstandsvorsitzenden Thomas Richterich, der inzwischen das Onshore-Windenergiegeschäft bei Siemens leitet, zwischenzeitlich aber auch beim dänischen Windkraftanlagen-Hersteller Vestas tätig geworden war.

Quelle: IWR Online
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