27.05.2015, 09:45 Uhr

Größtes Solar-Kraftwerk der Welt nimmt Gestalt an

Ouarzazate, Marokko – Mitten im Herzen Marokkos entsteht mit Unterstützung der Bundesregierung das bisher größte Solarprojekt der Welt. Marokko kann damit Vorreiter in Sachen Energiewende und Vorbild für andere afrikanische Staaten werden. Bereits in diesem Jahr soll noch ein erster Teil des Gesamtprojektes fertiggestellt werden.
Marokko verfolgt in Sachen erneuerbare Energien ambitionierte Ziele. Bis 2020 will das nordafrikanische Land etwa 42 Prozent seiner Stromerzeugungskapazitäten auf erneuerbare Energien umgestellt haben. Gelingen soll dies mit Hilfe von Sonne, Wind und Wasser. Die Kapazitäten sollen auf jeweils 2.000 Megawatt (MW) steigen. Einen guten Anfang macht da das Megaprojekt Noor I-III, das nach Angaben der KfW-Bank der größte Solarpark der Welt wird.
Mit durchschnittlich 9,4 Sonnenstunden der perfekte Ort
Mit Noor schafft Marokko ein einzigartiges Solarprojekt: Insgesamt sollen vier Solarkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 560 Megawatt (MW) entstehen. Der Ort eignet sich mit seinen 2.500 Kilowattstunden (kWh) Solarstrahlung pro m² und Jahr besonders für einen Solarkomplex dieser Größenordnung. Dabei kommen unterschiedliche Techniken der Energiegewinnung durch die Sonne zum Einsatz. Neben einem Photovoltaik-Kraftwerk sollen auch zwei Parabolrinnen-Kraftwerke und ein Turmkraftwerk installiert werden. Die für das Projekt zuständige Moroccan Agency for Solar Energy (MASEN) scheint gute Arbeit zu leisten. Bereits im Herbst dieses Jahres soll das erste Kraftwerk fertiggestellt sein.
Marokko braucht Unterstützung
Die Bauarbeiten für das erste Kraftwerk „Noor I“ (arabisch für „Licht“) starteten im Juni 2013. Beim ersten Spatenstich anwesend war auch König Mohammed VI. Bei Kraftwerk 1 besteht die angewandte Technik aus Reihen von Parabolspiegeln, die die Sonnenstrahlen gebündelt auf ein Rohr leiten, in dem die Wärmeträgerflüssigkeit zirkuliert. Dieses erhitzt einen Wasser-Dampf-Kreislauf, der eine herkömmliche Turbine antreibt. Zudem besteht Kraftwerk 1 zusätzlich aus einem Solarturmkraftwerk. Nach Fertigstellung soll „Noor I“ über eine Gesamtleistung von 350 MW verfügen. Unterstützt wurde die marokkanische Regierung bei „Noor I“ auch von der Bundesregierung. Der Beitrag des Bundesministerium für Zusammenarbeit und des Bundesumweltministeriums für das 633 Mio. Projekt liegt bei 115 Mio. Euro.
Für die Kraftwerke „Noor II“ und „Noor III“ wird mit Gesamtinvestitionen von 1,8 Mrd. Euro gerechnet, wovon 654 Mio. Euro über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kfW) finanziert werden.
Bei Fertigstellung aller drei Kraftwerke soll der Solarkomplex mit seinen 560 MW elektrische Energie für etwa 1,23 Mio. Menschen erzeugen und durch den Verzicht auf konventionelle Energieträger jährliche mindestens 600.000 Tonnen CO2 einsparen. Der Bau der Kraftwerke 2 und 3 soll im April des kommenden Jahres starten.
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