28.05.2015, 13:30 Uhr

RENIXX verliert: Chinesische Titel unter Druck – Fuelcell Energy und Jinkosolar gefragt – S&P beurteilt Kreditwürdigkeit von E.ON

Münster – Der RENIXX fällt im Handel am Donnerstagvormittag bislang um 0,9 Prozent auf 556,90 Punkte. Vor allem die Titel chinesischer Unternehmen stehen unter Druck. Insgesamt sind an den Aktienbörsen in China die Aktienkurse eingebrochen. Medienberichten zufolge würden in China die Broker nun für den Aktienkauf auf Pump mehr Sicherheiten von den Anlegern verlangen.

Auch der DAX gibt nach (-0,2 Prozent, 11.734 Punkte), wenn auch nicht ganz so deutlich wie der internationale RENIXX. Im Anlagerfokus stehen die G7-Gespräche in Dresden, bei denen es hinter den Kulissen auch um die griechische Schuldenkrise gehen dürfte. Der Eurokurs legt um 0,2 Prozent auf 1,092 US-Dollar zu. Die Feinunze Gold kostet unverändert 1.188 US-Dollar.

Plug Power angelt sich „Master“-Auftrag

Im RENIXX stehen die Aktien aus dem Reich der Mitte am Indexende: Besonders schwach tendieren China Longyuan (-5,3 Prozent, 1,10 Euro), China High Speed Transmission (-5,1 Prozent, 0,886 Euro) und Goldwind (-4,7 Prozent, 2,16 Euro). Besser läuft es bei den Aktien von Fuelcell Energy (+4,2 Prozent, 1,11 Euro) und Jinkosolar (+3,9 Prozent, 26,85 Euro). Der Brennstoffzellen-Spezialist Plug Power (-0,2 Prozent, 2,44 Euro) hat einen bedeutenden Vertrag mit einem großen Schuh-Hersteller abgeschlossen. Es geht um die Ausrüstung mit Brennstoffzellen-Hubfahrzeugen von Plug Power. Die Aktie hatte bereits am Mittwoch kräftig zugelegt.

E.ON-Aktie trotzt S&P-Bewertung

Im DAX zündet die Aktie des Chip-Herstellers Infineon einen Turbo (+3,9 Prozent, 12,27 Euro). Auslöser sind Medienberichten zufolge Spekulationen über eine Übernahme innerhalb der Branche, die aber nicht Infineon direkt betrifft. Die Aktie von E.ON (+0,3 Prozent, 13,73 Euro) kann zulegen, obwohl die Ratingagentur Standard & Poor"s (S&P) die Kreditwürdigkeit von E.ON von "A-" auf "BBB+" zurückgenommen hat. Am Indexende finden sich die Titel der Deutschen Post (-3,4 Prozent, 28,21 Euro) und Bayer (-1,9 Prozent, 134,17 Euro), die beide ex Dividende gehandelt werden.

Rohölpreis klettert und fällt wieder

Die Rohölpreise bewegen sich am Donnerstagmittag auf dem Niveau des Vortages, nachdem sie am Vormittag vorübergehend zugelegt hatten. Die US-Rohölsorte WTI kostet etwa 57,80 US-Dollar je Barrel, die Nordseesorte Brent notiert bei rund 62,40 US-Dollar je Fass. Der Heizölpreis fällt weiter und verbilligt sich um 1,7 Prozent auf 64,9 Cent je Liter zu (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen sind die Preise am Mittwoch gefallen, der Liter Diesel kostete im Vergleich zu vorgestern im Bundesdurchschnitt 0,9 Prozent weniger (1,23 Euro). Der Liter Super E10 verbilligt sich um 0,5 Prozent auf 1,44 Euro.

Strompreise legen ein wenig zu

Der Strompreis zur Lieferung am morgigen Freitag im Marktgebiet Deutschland steigt im Day-ahead-Handel der Strombörse EEX um etwa 2,1 Prozent auf 3,11 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich verteuert sich Strom auf 3,37 Cent je kWh (+2,2 Prozent). Damit ist französischer Strom etwa acht Prozent teurer als der deutsche. Ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, notiert weiterhin bei 7,17 Euro.

Wind- und Sonnenenergie decken fast die Hälfte der Spitzenlast

Die Photovoltaikanlagen liefern zur verbrauchsstarken Mittagszeit in Deutschland Strom mit einer Leistung von ca. 18.200 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert Strom mit einer Leistung von 13.900 MW bei, so dass diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam auf 32.100 MW kommen, was rund 47 Prozent des Gesamtbedarfs entspricht. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag 36.500 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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