08.06.2015, 16:43 Uhr

G7-Gipfel: Merkel, Obama und Co. wollen Weltwirtschaft dekarbonisieren

Garmisch-Partenkirchen – Der zweitägige G7-Gipfel auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchern ist zu Ende gegangen. Eines der zentralen Themen war dabei der internationale Klimaschutz. Gastgeberin Angela Merkel (CDU) wollte in diesem Punkt einen Erfolg vorweisen, denn auf der bevorstehenden UN-Klimakonferenz in Paris soll ein globales Abkommen für die Zeit ab 2020 getroffen werden.

Zum Ende des Gipfels legen die Mächtigen der Welt nun fest, dass eine "Dekarbonisierung der Weltwirtschaft" zum Schutz des Klimas erforderlich ist. Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie ihre männlichen Amtskollegen Barack Obama (USA), François Hollande (Frankreich), Matteo Renzi (Italien), Shinzō Abe (Japan), Stephen Harper (Kanada), David Cameron (UK), sowie der EU-Ratspräsident Donald Tusk und der EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker haben das Ziel bekräftigt, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur unter 2° Celsius zu halten.

Merkel fordert verbindliche Regeln für Post-2020-Klimaabkommen

Auf der abschließenden Pressekonferenz des G7-Gipfels erklärte Merkel mit Blick auf die nächste Klimakonferenz in Paris Ende 2015 und auf das dort zu verhandelnde internationale Klimaabkommen: "Wir haben uns sehr klar dazu bekannt als G7, dass wir verbindliche Regeln im Kern des Abkommens brauchen. Die Welt hat heute keine verbindlichen Regeln und deshalb muss das das Ziel von Paris sein." In Anbetracht des 2°-Grad-Ziels betont die G7 zudem, dass "tiefe Einschnitte" bei den weltweiten Treibhausgas-Emissionen erforderlich seien. Dies gehe mit einer "Dekarbonisierung der Weltwirtschaft im Laufe dieses Jahrhunderts" einher, heißt es in der Abschlusserklärung.

Japans Ziele noch nicht beim UN-Klimasekretariat registriert

Die G7-Staaten begrüßen in ihrer Erklärung auch den Vorschlag von Post-2020-Emissionszielen durch alle UN-Mitglieder sowie die Einreichung von beabsichtigten, national festgelegten Beiträgen (sog. intended nationally determined contributions, kurz: INDC). Die sieben Staaten und die EU rufen zudem alle Länder auf, rechtzeitig vor der Pariser Klimakonferenz (COP21) ebenfalls Beiträge einzureichen.

Bis kurz vor dem G7-Treffen hatten nicht alle G7-Teilnehmer ihre Beiträge gemeldet. Kanada hatte dies Mitte Mai 2015 nachgeholt, Japans Ziele wurden erst in den vergangenen Tagen bekannt, wobei es noch nicht endgültig abgesegnet zu sein scheint. Auf den Webseiten des UN-Klimasekretariats ist Japan noch nicht aufgeführt. Dort sind bislang die Beiträge von 39 der insgesamt fast 200 Nationen registriert. Zuletzt wurden Klimabeiträge von Marokko aufgenommen (05.06.2015), davor wurde Kanada registriert (15.05.2015).

Quelle: IWR Online
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