11.06.2015, 10:25 Uhr

Was plant Ja-Solar-Chef Baofang Jin?

Shanghai – Baofang Jin ist CEO und Mitgründer des chinesischen Solarkonzerns Ja Solar. Über eine Beteiligungs-Gesellschaft hält der Manager rund 16 Prozent der Anteile an Ja Solar, doch er will mehr. Was steckt dahinter?

Der Ja-Solar-CEO hat über die Jinglong Group Co., deren einziger Direktor Baofang Jin ist, ein Angebot unterbreitet, sämtliche ausstehende Aktien von Ja Solar aufzukaufen. Vor der Veröffentlichung des Angebots notierte die Aktie noch bei gut 7 Euro. Inzwischen steht die Aktie bei 7,77 Euro (Stand: 09:47 Uhr, Börse Stuttgart). Von einem "Going Private" ist die Rede.

CEO will Ja Solar über Beteiligungsgesellschaft erwerben

Das Angebot, das Baofang Jin via Jinglong unterbreitet hat, sieht ein Preis je ADS (American Depostary Share, die in den USA gehandelten Wertpapiere von Ja Solar) in Höhe von 9,69 US-Dollar vor. Das sind umgerechnet rund 8,57 Euro. In der Beteiligungsgesellschaft Jinglong ist Baofang Jin zwar einziger Direktor, doch sind weitere Ja-Solar-Manager finanziell daran beteiligt. Die finanzielle Beteiligung an Jinglong beläuft sich auf rund 33 Prozent. Weitere elf Personen, darunter ein weiterer Direktor von Ja Solar, halten Anteile von jeweils bis zu zehn Prozent. Jinglong ist auf den British Virgin Islands gemeldet.

Gründe unklar: günstige Kaufgelegenheit?

Wie der Solarzellen und Modul-Hersteller mitteilte, werde sich das Direktoren-Gremium nun mit diesem Angebot beschäftigen. Es soll ein Komitee zu diesem Thema gebildet werden. Auf eine Anfrage von IWR Online bezüglich eines zusätzlichen Kommentars oder den Hintergründen für dieses Angebot reagierte Ja Solar bislang nicht. Über die Motivation zur vollständigen Übernahme kann nur spekuliert werden. Investoren sprechen davon, dass das Unternehmen unterwertet ist. Möglicherweise wollen die Investoren eine günstige Geschäfts-Gelegenheit wahrnehmen.

Die Börse bewertet das Unternehmen derzeit mit rund 380 Mio. Euro. Für die komplette Übernahme aller Anteile müsste Baofang Jin zu dem angebotenen Preis umgerechnet etwa 346 Mio. Euro auf den Tisch legen.

Quelle: IWR Online

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