12.06.2015, 08:04 Uhr

Solarworld vergibt Einstein-Award an Deutschen und Amerikaner

Bonn – Zeitgleich zum Intersolar Europe Award hat auch die Solarworld AG ihren Solarworld Junior Einstein Award vergeben. Die Verleihung des Preises für Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße um die Produktion, Anwendung und Verbreitung der Solartechnologie verdient gemacht haben, fand ebenfalls im Rahmen Intersolar Europe in München statt.

Solarworld verlieh dabei gleich zwei Awards. Posthum ging die Auszeichnung an den US-Amerikaner Bill Yerkes, der Ende Januar 2014 im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Zudem erhielt der Solarforscher Michael Rauer vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE diese Auszeichnung.

Award für den „Vater der modernen Solarindustrie“

John W. „Bill“ Yerkes gilt laut Solarworld als „Vater der modernen Solarindustrie“. Seine Witwe Sara Yerkes und die Tochter Kari Hummel nahmen den Solarworld Einstein Award 2015 Preis stellvertretend für ihn in Empfang. Bill Yerkes wurde für seine Verdienste bei der Industrialisierung der kristallinen Silizium-Solartechnologie gewürdigt.

„Yerkes hat die Solarherstellung industrialisiert und die Welt verändert“, würdigt der führende Solarhistoriker und Buchautor John Perlin die Verdienste Yerkes. Für ihn sei Yerkes „der Henry Ford der Photovoltaik“. Nachdem er für die Raumfahrt Solarzellen entwickelt hatte (darunter das System für die Mondmission 1969), gründete Bill Yerkes 1975 das Unternehmen Solar Technology International (STI) mit dem Ziel, Solarzellen auch für die Anwendung auf der Erde erschwinglich zu machen. 1977 wurde STI von der Atlantic Richfield Co. übernommen, die es in Arco Solar umbenannte und unter Führung von Bill Yerkes zum ersten Megawatt- Solarunternehmen der Welt ausbaute. Bill Yerkes Erfindungen stecken bis heute in jeder Solarzelle. Nach mehreren Eigentümerwechseln übernahm Solarworld im Jahr 2006 den Standort und damit das industrielle Erbe Arco Solars.

Award für ISE-Forscher: Schlüssel für Leistungssteigerung bei Perc-Solarzellen

Mit dem Award von Solarworld wurde in diesem Jahr zudem Michael Rauer, ehemaliger Stipendiat der Reiner Lemoine-Stiftung, ausgezeichnet. Rauer hat für seine Promotion am Fraunhofer ISE geforscht. Der 31jährige überzeugte die Jury mit seiner Arbeit „Alloying from Screen-printed Aluminum Pastes for Silicon Solar Cell Applications“. „Michael Rauer hat mit einer herausragenden wissenschaftlichen Arbeit ganz wesentlich zum besseren Verständnis der Ausbildung und Wirkung des Aluminium-Back-Surface-Fields beigetragen. Dies ist der Schlüssel für die weitere Leistungssteigerung der Aluminium-Back-Surface- und der Perc-Solarzellen, die heute weltweit dominierend sind“, erklärte Dr. Holger Neuhaus, Vorsitzender der Solarworld Einstein Award Jury.

„Die Solarworld Einstein Awards würdigen Innovationen und Visionen”, sagt Frank Asbeck, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Solarworld AG. „Die diesjährigen Preisträger- einer, dessen Verdienste für die Industrie sein bewegtes Leben weit überdauern werden, und einer, dessen Forschungsarbeit eine vielversprechende Karriere begründet- stehen genau dafür. Deshalb zeichnen wir ihre Leistungen aus, und wir hoffen, dass diese Anerkennung anderen als Ansporn dienen.“

Quelle: IWR Online

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