15.06.2015, 09:58 Uhr

Intersolar Europe 2015 beendet: Solarbranche fordert Abbau der Ausbau-Bremsen

München - Nach drei Messetagen endete am vergangenen Freitag (12.06.2015) die Intersolar Europe 2015 in München. Auch die parallel laufende Speichermesse ees Europe ging zu Ende. Neben der solaren Energiegewinnung standen vor allem die Netzintegration, das intelligente Energiemanagement und die Speicherung erneuerbarer Energien im Mittelpunkt der internationalen Leitmessen.

Mehr als 38.000 Besucher strömten vom 10. bis 12. Juni auf das Messegelände zur Intersolar Europe. Das Messeangebot in sieben Hallen zog in diesem Jahr Besucher aus über 140 Ländern und Aussteller aus 42 Ländern an. Etwa 50 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland. Auch Bundeswirtschaftsmister Sigmar Gabriel (SPD) zeigte sich von der Innovationskraft der Unternehmen.

Der Fokus verschiebt sich

Lag der Fokus in den vergangenen Jahren noch auf der Energiegewinnung selbst, so rückt die Einbindung der gewonnenen Energie in die Stromnetze und das intelligente Management des Solarstroms in den Mittelpunkt. Damit werden auch effiziente Energie- und Batteriespeichersysteme immer wichtiger, denn sie gleichen nicht nur Lastspitzen aus und erhöhen die Verfügbarkeit des Sonnenstroms, sondern sind auch ein wichtiger Bestandteil der Netzintegration. Die wachsende Relevanz der Speichertechnik zeigte sich auch auf der Intersolar Europe und der parallel stattfindenden ees Europe: Verzeichneten die Messen letztes Jahr noch rund 250 Aussteller in diesen Bereichen, so waren es in diesem Jahr 330.

Speicher immer beliebter

Mit den sinkenden Preisen werden auch die Kombinationen aus Solaranlage und Stromspeicher immer beliebter. Im Laufe des letzten Jahrs sind die Preise für Energiespeicher um rund ein Viertel gesunken. Das zeigt sich auch in den Zubauzahlen. Bereits 20.000 Solarspeicher sind installiert, das entspricht einer Verdoppelung innerhalb eines Jahres. Das seit 2013 laufende Förderprogramm der Bundesregierung für Batteriespeicher zeigt damit Wirkung. Mit der Anschaffung eines Batteriespeichers wollen sich deren Eigentümer zum einen vor steigenden Strompreisen schützen, zum anderen ist aber auch der Wille die Energiewende zu unterstützen ein wichtiges Argument.

Hoher Besuch am letzten Messetag

Am letzten Tag der Intersolar Europe besuchte der Bundesminister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel die Intersolar Europe und zeigte sich beeindruckt. "Die Energiewende ist eines der zentralen Zukunftsprojekte. Wir haben bereits einiges erreicht, aber es liegt auch noch ein gutes Stück Arbeit vor uns. Wir müssen hieran gemeinsam arbeiten und uns den Herausforderungen stellen. Ich bin beeindruckt, mit welcher Innovationskraft und mit welchem Engagement die Unternehmen zukunftsweisende Produkte und Lösungen entwickeln um den Wandel der Energiesysteme weltweit voranzubringen. Hier auf der Intersolar Europe, im Zentrum der Solarwirtschaft, sehen wir neben den großen Konzernen und innovativen jungen Unternehmen, den neuen Mittelstand in diesem Land" so Gabriel. Die Solarbranche fordert angesichts des derzeit geringen Solar-Ausbau ein Gegensteuern von der Politik. Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.: „Der Ausbau der Solarenergie im Inland ist jedoch seit Jahren rückläufig und wird 2015 erneut die Regierungsziele verfehlen. Hier muss Gabriel im Sinne der Energiewende jetzt gegenlenken. Die Solarbranche braucht dafür keine zusätzlichen Subventionen. Es reicht, wenn die Ausbau-Bremsen gelöst und keine neuen Barrieren aufgebaut werden. Die Solarunternehmen haben in den letzten Jahren ihre Hausaufgaben gemacht und die Kosten in nur 10 Jahren um 80 Prozent gesenkt. Wir können also die Kohle in der Erde lassen, wenn wir jetzt konsequent auf die Kraft der Sonne und intelligente Speichertechnologien setzen.“

Quelle: IWR Online

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