22.06.2015, 08:22 Uhr

Energiewende-Projekt: Nordwest-Deutschland will "Schaufenster intelligente Energie" werden

Berlin – Insgesamt 75 Projektpartner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben eine Bewerbung um das vom Bundeswirtschaftsministerium initiierte Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie“ (Sinteg) abgegeben. Unter dem Namen enera wollen die 75 Partner das Energiesystem in Nordwestdeutschland durch den Einsatz intelligenter Technologien zukunftsfähig und effizienter machen.

Zu den Teilnehmern des vom Energieunternehmen Ewe initiierten enera-Konsortium sind u.a. namhafte Unternehmen und Instituten wie Enercon, Tennet, Younicos, Avacon, 3M, SAP, Siemens, oder die RWTH Aachen. Für die Realisierung des Projekts stehen inklusiver möglicher Fördermittel rund 200 Mio. Euro zur Verfügung.

Enera als "Blaupause für Deutschland"

Ewe-Vorstandsvorsitzender Dr. Werner Brinker: „Netz, Markt und Daten sind die Projektbausteine, mit denen der Aufwand für konventionellen Netzausbau verringert und damit zusätzliche Kosten für Verbraucher vermieden werden können. Eines steht nach 20 Monaten Vorarbeit im Projekt heute schon fest: enera besitzt das Potential, die Blaupause für Deutschland zu sein und den nächsten großen Schritt der Energiewende zu bilden.“

Clemens Triebel Mitgründer des Speicherpioniers Younicos: “Wir freuen uns darauf, den rund 400.000 Einwohnern in der Modellregion zu zeigen, wie der intelligente Einsatz von Speichern den Aufwand für Netzausbau und die Kosten für Verbraucher verringert.”

Bis zu 40.000 intelligente Messsysteme

Dem Konsortium gehe es um neue Denkansätze sowie um hohe Versorgungssicherheit im Energiesystem. Energiewende und Digitalisierung seien zwei Seiten einer Medaille. Es soll im großen Stil gezeigt werden, wie Smart Grids, Smart Markets und eine intelligente IKT-Infrastruktur zusammenwachsen können. In den zurückliegenden Jahren haben vor allem kleinere Projekte, wie zum Beispiel die E-Energy-Projekte, den Weg bereitet. Nun werde ein Großprojekt wie enera benötigt, heißt es in der Mitteilung von Ewe. Nur ein derart groß dimensioniertes Projekt mit entsprechend vielen und starken Partnern könne zeigen, wie die Energiewende in Deutschland funktionieren kann. Bis zu 40.000 intelligente Messsysteme sind in der Modellregion geplant.

Quelle: IWR Online

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