24.06.2015, 12:05 Uhr

Japan peilt bis 2030 EE-Stromanteil von 22 bis 24 Prozent an

Münster – Japan will den regenerativen Anteil der Stromversorgung bis zum Jahr 2030 auf bis zu 24 Prozent steigern. Das wäre jedoch immer noch weniger, als der dann angestrebte Beitrag von Kohle- oder Gaskraftwerke liefern sollen. Konkrete und offizielle Klimaziele für die Ende des Jahres stattfindende UN-Klimakonferenz in Paris hat Japan bislang immer noch nicht gemeldet.
Auch die Atomenergie soll in Japan bis 2030 kräftig zulegen. Der Anteil soll dann wieder auf 20 bis 22 Prozent ansteigen. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima im März 2011 waren sämtliche Reaktoren in Japan innerhalb kurzer Zeit vom Netz genommen worden. Doch zukünftig soll die Kernenergie wieder eine gewichtige Rolle spielen.
Solarenergie soll zweitstärkste regenerative Kraft werden
Die japanische Regierung plant, dass im Jahr 2030 etwa 22 bis knapp 24 Prozent der dann laut Prognose benötigten 980 Mrd. Kilowattstunden mit erneuerbaren Energien erzeugt werden sollen. Dabei soll der Löwenanteil von rund neun Prozent durch die Wasserkraft geliefert werden. Weitere 13 bis gut 14 Prozent sollen durch andere erneuerbare Energieträge bereitgestellt werden. Während die Wasserkraft auch 2013 schon einen deutlichen Beitrag zur Stromversorgung geleistet hat, müssen in den Bereichen Solar-, Bio-, Wind- und Geoenergie noch erhebliche Investitionen getätigt werden. Die wichtigste regenerative Säule nach der Wasserkraft soll mit einem Anteilsziel von sieben Prozent die Solarenergie werden. Auf Biomasse-Strom sollen 2030 etwa 3,7 bis 4,6 Prozent entfallen, dann folgt die Windenergie mit 1,7 Prozent. Diese Ziele sind durch die japanische Regierung zuletzt bestätigt worden.
Japans Klimaziele noch nicht bei der UN vermerkt
Im Bereich Klimaschutz hat sich Japan als einziger G7-Staat bislang noch nicht offiziell zu einem konkreten Beitrag bekannt. Zwar war im Vorfeld des G7-Treffens in Bayern von einer Reduktion der Treibhausgas-Emissionen in Japan bis 2030 um 25 Prozent gegenüber 2005 die Rede, doch ist dieser nationale Beitrag Japans (sog. intended nationally determined contributions, kurz: INDC) noch immer nicht offiziell bei der UN verzeichnet. Zuletzt hatte Äthiopien seine Ziele dort vermerken lassen. Insgesamt haben bislang erst 40 Staaten konkrete Klimaschutzbeiträge an die UN gemeldet, darunter alles 28 EU-Staaten, die USA, Russland, Kanada und Mexiko.
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