21.07.2015, 12:13 Uhr

Strombörse EEX startet Handel mit erneuerbaren Cap-Futures

Leipzig – Der wachsende Anteil erneuerbarer Energien steigert den Flexibilitätsbedarf am Strommarkt. Darauf hat die Strombörse European Energy Exchange (EEX) in Leipzig reagiert. Ab dem 14. September startet der Handel mit Cap-Futures, festgelegt wurde auch die Auszahlungsschwelle für die Futures.
Die EEX bietet mit den Cap-Futures ein neues Produkt an, das den Marktakteuren eine Anpassung ihrer Positionen in Situationen ohne Sonne und Wind ermöglichen und Lücken zwischen Erzeugung und Verbrauch vermeiden soll. Handelsteilnehmer können sich mit den Futures am EEX-Terminmarkt gegen Preisspitzen am deutschen Intraday-Markt absichern.
Auszahlungsschwelle bei 60 Euro / MWh
Die Auszahlungsschwelle für den Cap-Future beträgt 60 Euro/MWh. Dieser Schwellenwert („Cap“) bestimmt, ab welchem Preis der Käufer für ein am deutschen Intraday-Markt gehandeltes Stundenprodukt vom Verkäufer eine Auszahlung erhält. Die Höhe der Auszahlung entspricht der Differenz zwischen dem Marktpreis der betreffenden Stunden und der Höhe des Caps. Der neue Index wird täglich für alle Lieferstunden des deutschen Intraday-Markts berechnet und von der EPEX SPOT veröffentlicht. Mit der Festlegung der Schwelle auf 60 Euro/MWh ist nach Einschätzung der EEX sichergestellt, dass der Cap-Future einerseits nur Stunden mit Preisspitzen am deutschen Intraday-Markt erfasst, gleichzeitig aber regelmäßig eine Auszahlung aus dem Cap-Future zu erwarten ist.
Cap-Future sichert Käufer gegen unvorhergesehene Preisspitzen ab
Der Cap-Future ist ein finanziell erfüllter Terminkontrakt, der vor dem Hintergrund der zunehmenden Erzeugung erneuerbarer Energien entwickelt wurde. Da die im Markt befindliche Strommenge im Voraus nicht exakt planbar ist, kann es vermehrt zu Preisspitzen am deutschen Intraday-Markt kommen. Vermarkter von Windenergie können sich mit dem Cap-Future beispielsweise gegen hohe Preise für Ausgleichskäufe absichern, falls der Windertrag geringer als erwartet ausfällt. Betreiber konventioneller, flexibler Kraftwerke können sich die zu erwartenden Preisspitzen dagegen vorab sichern und somit die aus Preisspitzen zu erwartenden Einnahmen verstetigen.
Der Käufer eines Cap-Futures erhält vom Verkäufer für die Stunden, in denen der Intraday-Preis oberhalb des Cap liegt, eine Auszahlung in Höhe der Differenz zwischen dem Marktpreis der betreffenden Stunden und der Höhe des Caps. Damit wirkt ein Cap-Future für den Käufer wie eine Versicherung gegen hohe Preise im kurzfristigen Handel mit Stundenkontrakten. Für den Verkäufer hingegen stellt der Preis des Cap-Futures eine Prämie für die Bereitschaft dar, das Preisrisiko bei Überschreiten des Caps zu übernehmen.
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