22.07.2015, 13:15 Uhr

RENIXX mit Verlusten: China Singyes, China Longyuan und Green Plains verlieren – Vestas und Gamesa erhalten Großaufträge

Münster – Der RENIXX World Aktienindex gibt im Handel am Mittwochvormittag ab. Das Börsenbarometer der regenerativen Energiewirtschaft verliert ca. 2,0 Prozent und notiert gegen Mittag bei 546,71 Punkten.

Auch der DAX bewegt sich in der Verlustzone (-0,4 Prozent, 11.526,16 Punkte). Nach enttäuschenden Quartalszahlen des US-Technologieriesen Apple am Dienstag hatte der Deutsche Leitindex nach Handelseröffnung gut 100 Punkte abgegeben. Im weiteren Handel machte er einen Teil des Verlustes aber wieder wett. An den Devisenmärkten ist es heute ruhig, der Euro steht unverändert bei 1,094 US-Dollar, der Goldpreis sinkt leicht um 0,6 Prozent auf 1.095 US-Dollar je Feinunze.

Verluste trotz positiver Analysten-Bewertungen

Der RENIXX kennt am Vormittag fast nur Verlierer. Die Liste wird angeführt von China Singyes (-7,0 Prozent, 0,987 Euro), China Longyuan (-3,2 Prozent, 1,032 Euro) sowie Suzlon aus Indien (-3,1 Prozent, 1,21 Euro). Verluste muss trotz positiver Analystenbewertungen auch der US-Produzent von Bioethanol Green Plains hinnehmen (-2,7 Prozent, 22,47 Euro). Zahlreiche Analysten hatten Green Plains gestern mit einem positiven Ranking versehen, darunter die Bank of America und Credit Suisse. Weitere Verlierer sind GCL Poly (-2,5 Prozent, 0,196 Euro) und Ja Solar (-2,5 Prozent, 6,71 Euro). Die Analysten des US-Researchhauses Zacks hatten den chinesische Hersteller von Solarzellen im Vorfeld von „verkaufen“ auf „halten“ hochgestuft.

An der Spitze des RENIXX steht am Mittag der dänische Hersteller von Windenergieanlagen Vestas, der mit einem Auftrag über 23 Anlagen aus Indien punkten kann (+2,9 Prozent, 51,80 Euro). Es folgen Rec Silicon (+2,8 Prozent, 0,184 Euro) und Ormat Technologies (+0,9 Prozent, 36,25 Euro). Auch Gamesa aus Spanien kann einen Großauftrag aus Indien über 125 Anlagen verkünden, die Aktie profitiert davon aber kaum (+0,3 Prozent, 16,44 Euro).

DAX: Sorgen um Infineon

Schlusslicht im DAX ist der Mikrochip-Spezialist Infineon (-3,4 Prozent, 10,82 Euro). Schlechte Quartalsahlen aus der Chip-Branche der USA lassen Börsianer Böses für die anstehenden Infineon-Zahlen befürchten. Weitere Verlierer sind Volkswagen (-1,6 Prozent, 194,30 Euro), das Bergbauunternehmen K+S (-1,5 Prozent, 37,18 Euro) sowie die Autowerte Daimler (-1,3 Prozent, 84,01 Euro) und BMW (-1,2 Prozent, 93,97 Euro). Auf der Gewinnerseite findet sich der Chemiekonzern FMC (0,9 Prozent, 80,96 Euro), Lufthansa (+0,6 Prozent, 12,80 Euro), Bayer (+0,6 Prozent, 133,55 Euro) und die Commerzbank (+0,5 Prozent, 12,11 Euro).

Ölpreise tendieren schwächer

Die Ölpreise sind am Mittwochmorgen schwach gestartet und stagnieren seitdem auf niedrigem Niveau. Die US-Rohölsorte WTI verbilligt sich um rund 1,1 Prozent auf etwa 50,30 US-Dollar je Barrel. Die Nordseesorte Brent fällt im Preis knapp 0,8 Prozent und kostet etwa 56,70 US-Dollar je Fass. Auch der Heizölpreis fällt erneut leicht um 0,3 Prozent auf 59,7 Cent je Liter (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). Dagegen haben sich die Spritpreise an den Tankstellen gestern kaum bewegt: Der Liter Diesel kostete im Bundesdurchschnitt unverändert 1,18 Euro und der Liter Super E 10 war am Dienstag für 1,45 Euro zu bekommen (+0,2 Prozent).

Strompreise verharren auf hohem Niveau

Im Day-ahead-Handel an der Strombörse EPEX Spot bewegen sich die Preise für Strom zur Lieferung am morgigen Donnerstag in Deutschland und Frankreich auf dem gestrigen Niveau. Der Strompreis im deutschen Marktgebiet steigt um rund ein Prozent auf 4,72 Cent je Kilowattstunde (kWh), der Preis in Frankreich legt um 4,7 Prozent zu und notiert bei 4,81 Cent die kWh. Der Preis für ein Zertifikat, welches zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, fällt gegenüber dem gestrigen Schlusskurs um 0,3 Prozent auf aktuell 7,90 Euro.

Wind- und Solarenergie stellen über ein Drittel der Stromerzeugung

Die Photovoltaikanlagen liefern zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von ca. 20.500 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert nochmals 4.000 MW bei, so dass diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam etwa 24.500 MW oder 36 Prozent der deutschen Stromerzeugung zur Mittagszeit stellen. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag 44.400 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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