24.07.2015, 11:42 Uhr

Hochschule Bochum und ThyssenKrupp entwickeln neues Solar-Sportcoupé

Bochum – Die Hochschule Bochum hat in Zusammenarbeit mit dem Stahlkonzern Thyssenkrupp ein neues Solarauto entworfen. Der Sunriser ist das siebte Fahrzeug aus der Bochumer Solarwagenfertigung. Das Bochumer Team will mit dem Wagen als einziges deutsches Team an der Weltmeisterschaft der Solarcars in Australien teilnehmen.
Das Team des Thyssenkrupp Sunrisers besteht aus 40 Studierenden und Ingenieurwissenschaftlern. Zusammen mit Thyssenkrupp Steel als Forschungskooperationspartner haben sie ein Solar-Sportcoupé entwickelt, das alltagstauglich sein soll und gleichzeitig an der WM für Solarfahrzeuge teilnehmen wird.
Solarauto glänzt mit Materialmischung und Alltagstauglichkeit
Der Sunriser ist schon durch die Vielfalt an verbautem Material eine Besonderheit. Abgesehen von den für Solarwagen üblichen Kohlefasern wurde hochfester Complexphasenstahl für den Überrollbügel verwendet. Im Cockpitquerträger und Mitteltunnel wurde Magnesium verbaut. Diese Stoffe sollen als Alternativen zu dem wenig nachhaltigen Carbon getestet werden. Im Innenraum sorgt Echtholzfurnier für ein edles Aussehen. Zudem sorgen Lenkstockhebel und Handbremsgriff für Alltagstauglichkeit, die bei Solarcars eher unüblich ist. Auch Features wie Abstandswarner, Zentralverriegelung und ein zentrales Infodisplay sind in dem Fahrzeug zu finden. Für den Sunriser ist damit sogar die Straßenzulassung geplant.
Effizienz statt Geschwindigkeit
Während der Fahrt sorgen drei Quadratmeter Hochleistungssolarzellen für eine Leistung von bis zu 870 Watt. Um überschüssige Energie nicht zu verschwenden und auch bei schlechtem Wetter fahren zu können, ist eine 60 kg schwere Batterie eingebaut. Bei einem Gesamtgewicht des Wagens von 360 kg macht die Batterie damit alleine ein Sechstel des Gewichts aus. Sie treibt zusammen mit den Solarzellen eigens entwickelte Radnabenmotoren an den Hinterrädern an, die es auf eine Geschwindigkeit von 120 Kilometer pro Stunde (km/h) bringen. Damit ist die Neuentwicklung aus Bochum zwar nicht das schnellste Solarfahrzeug, das Team des Sunrisers will aber auch nicht mit Geschwindigkeit, sondern mit Effizienz zur Weltmeisterschaft der Solarcars in Australien antreten. Mit einer zurückzulegenden Strecke von 3.000 Kilometern steht bei der WM sowieso nicht die Höchstgeschwindigkeit, sondern die Effizienz im Vordergrund. Im letzten Jahr konnte der Vorgänger des Sunrisers bereits den zweiten Platz belegen. In diesem Jahr möchten die Bochumer gewinnen.
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