28.07.2015, 14:28 Uhr

Offshore-Netzanbindung DolWin1 geht in Betrieb

Zürich, Schweiz – Der Offshore-Netzausbau in der Nordsee kommt voran. Mit der Inbetriebnahme des Netzanbindungssystems Dolwin1 steigt die Übertragungskapazität auf rund 4.300 MW an. Damit können rd. zwei Drittel der bis 2020 nach den Zielen der Bundesregierung vorgesehenen Offshore-Windenergieleistung von 6.500 MW ans Netz angeschlossen werden.
Der Schweizer Technologiekonzern ABB hat die Offshore-Netzanbindung DolWin1 jetzt offiziell in Betrieb genommen und an den deutsch-niederländischen Übertragungsnetzbetreiber TenneT übergeben.
800 MW Übertragunskapazität in HGÜ-Technik
Über die 800 MW starke HGÜ-Netzanbindung (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) können Offshore-Windparks im rund 75 Kilometer (km) vor der deutschen Küste gelegenen DolWin-Cluster an das Übertragungsnetz des Landes angebunden werden. ABB setzte bei diesem Projekt ihre selbstgeführte (oder auch VSC – Voltage Sourced Converter) HGÜ-Technologie HVDC Light® ein. Das Unternehmen war für die Planung, Konstruktion, Lieferung und Installation sowohl der Konverterstationen auf See und an Land, als auch der See- und Landkabelsysteme verantwortlich.
Trianel Borkum am Netz, Riffgrund 1 vor der Inbetriebnahme, Baubeginn für Merkur Offshore 2016
Über Dolwin 1 erfolgt die Anbindung der drei Offshore-Windparks Trianel Borkum, Borkum Riffgrund 1 und Merkur Offshore (ehemals MEG 1). Während der erste Bauabschnitt des Windparks Trianel Borkum im Juli offiziell in Betrieb gegangen ist, werden im 312 MW-Windpark Riffgrund 1 die Anlagen sukzessive in Betrieb genommen.
Vorgesehen ist darüber hinaus die Anbindung des ehemals unter der Bezeichnung MEG 1 geführten Offshore-Windparks an Dolwin 1. Das Wind-Projekt war nach der Insolvenz der Windreich AG in Turbulenzen geraten. Nach der Gründung eines Joint-Ventures zwischen Windreich und der belgischen DEME-Gruppe soll mit dem Bau des 400 MW-Projektes unter dem neuen Projektnamen „Merkur Offshore“ nun im Jahr 2016 begonnen werden. Da die Gesamtkapazität der drei Windparks mit über 1.000 MW nach Fertigstellung von des dritten Windparks die Leitungskapazität von 800 MW übersteigt, ist nach Angaben von TenneT die Verlagerung des Netzanschlusses von Teilen der Windparks auf das Netzabindungssystem Dolwin 3 geplant.
Offshore-Ausbau in Deutschland im Plan
Mit über 1.750 MW neuer Offshore-Leistung ist der Ausbau der Offshore-Windenergie in Deutschland im ersten Halbjahr 2015 auf Kurs. Bis zum Ende des Jahres könnte damit die Hälfte des 2020er-Ziels von 6.500 MW nach Einschätzung der Offshore-Stiftung schon erreicht sein. Zum Ende des ersten Halbjahres 2015 speisten insgesamt 668 Offshore-Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 2.777,8 MW in Deutschland Strom ins Netz ein. Weitere Anlagen befinden sich im Bau. Die Branche geht für das Jahr 2015 davon aus, dass etwa 2.250 Megawatt an neuen Offshore-Windenergie-Kapazitäten neu ans Netz angeschlossen werden könnten. Dann werden in der deutschen Nord- und Ostsee Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 3.300 Megawatt am Netz sein.
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