29.07.2015, 13:20 Uhr

RENIXX im Plus – Zahlen von Scatec, Ballard Power, Green Plains und Sunpower – Bayer führt den DAX an

Münster – Der RENIXX World, Aktienindex der regenerativen Energiewirtschaft, notiert am Mittag mit 0,6 Prozent leicht im Plus bei 527,10 Zählern. Zahlreiche RENIXX-Titel legten Zahlen für das zweite Quartal vor.

Im DAX herrscht vor der Bekanntgabe der Entscheidung der US-Notenbank Fed über eine Leitzinserhöhung gespannte Ruhe (+0,3 Prozent, 11.205,97 Punkte). Unterstützung erhält der Blue-Chip Index dabei vom Konsumklimaindex der Gesellschaft für Konsumforschung der sich im August auf dem hohen Niveau von 10,1 Punkten gehalten hat. Der Euro legt um 0,1 Prozent auf 1,107 US-Dollar zu, die Feinunze Gold verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 1.096,93 US-Dollar.

Scatec, Ballard Power und Green Plains mit Zahlen

An der Spitze des RENIXX steht China Singyes (+7,8 Prozent, 0,887 Euro) dicht gefolgt von Scatec Solar (+7,6 Prozent, 5,67 Euro) aus Norwegen. Scatec legte heute die Zahlen für das zweite Quartal vor. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahresquartal von 93 Mio. Norwegische Kronen (etwa 10 Mio. Euro) auf 225 Mio. Kronen (25 Mio. Euro). Der Ebitda sank gegenüber dem ersten Quartal 2015 zwar von 178 Mio. Kronen (etwa 20 Mio. Euro) auf 146 Mio. Kronen (16 Mio. Euro), im Jahresvergleich stieg er aber um fast um das Dreifache (Q2 2014: 52 Mio. Kronen, 6 Mio. Euro). Auch Ballard Power profitiert von seinen Zahlen des zweiten Quartals (+5,0 Prozent, 1,31 Euro). Zwar brach die Brutto-Marge von 25 auf 10 Prozent ein, die der Adjusted Ebitda legte allerdings um mehr als 300 Prozent auf 4,8 Mio. US-Dollar (Q2 2014: 1,2 Mio. US-Dollar) zu. Weitere Gewinner sind Rec Silicon (+3,6 Prozent, 0,174 Euro), China Longyuan Power Group (+3,1 Prozent, 1,01 Euro) und der Produzent von Bioethanol Green Plains (+2,5 Prozent, 1,71 Euro), der ebenfalls mit Zahlen aufwarten kann. Zwar sank der Ebitda wegen niedriger Ölpreise von 74,5 Mio. Dollar im zweiten Quartal 2014 auf 39,3 Mio. Dollar im letzten Quartal, für das Gesamtjahr zeigt sich Green Plains aber optimistisch.

Schlusslicht im RENIXX ist Sunedision (-2,4 Prozent, 23,11 Euro), obwohl die US-Amerikaner mit dem Abschluss der Finanzierung eines 110-MW-PV-Kraftwerkes Quilapilun in Chile eigentlich positives zu vermelden haben. Weitere Verlierer sind Ormat Technologies (-1,4 Prozent, 35,33 Euro), Ja Solar (-1,3 Prozent, 6,60 Euro) und Suzlon (-0,8 Prozent, 1,18 Euro). Enttäuschend haben Anleger offenbar den Quartalsbericht von Sunpower aufgenommen (-0,7 Prozent, 23,10 Euro). Der Ebitda betrug im zweiten Quartal dieses Jahres 63,6 Mio. Dollar. Ein Anstieg von 8 Prozent gegenüber dem Vorquartal (58,8 Mio. Dollar) aber 22 Prozent weniger als im zweiten Quartal 2014 (81,6 Mio. Dollar).

Bayer mit fantastischem zweitem Quartal

Der Star im DAX ist der Bayer-Konzern. Die Aktie legte nach der Bekanntgabe hervorragender Quartalszahlen um 4,8 Prozent auf 136,10 Euro zu. Der Ebitda stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 24 Prozent auf 2,6 Mrd. Euro (Q2 2014: 2,1 Mrd. Euro). Gefragt sind außerdem Fresenius (+1,8 Prozent, 62,96 Euro), Dt. Telekom (+1,2 Prozent, 16,68 Euro) und Merck (+0,9 Prozent, 93,31 Euro). Die Rote Laterne hält mit -5,3 Prozent Heidelberg Cement (67,10 Euro). Der Zementhersteller hat die Übernahem der italienischen Italcementi S.p.A. für 1,67 Mrd. Euro angekündigt. Linde (-3,3 Prozent, 165,33 Euro), Volkswagen (-2,3 Prozent, 186,50 Euro) und Continental (-1,3 Prozent, 204,95 Euro) gehören ebenfalls zu den Verlierern.

Ölpreise stagnieren

Nach einem zwischenzeitlichen Einbruch am Mittwochvormittag schwanken die Rohöl-Preise am Mittag um den Vortageswert. Die US-Rohölsorte WTI notiert bei etwa 47,80 US-Dollar (+0,1 Prozent) je Barrel. Die Nordseesorte Brent liegt bei 53,10 US-Dollar je Fass. Auch der Heizölpreis fängt sich und klettert leicht um 0,2 Prozent auf 57,7 Cent je Liter (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen sind die Preise leicht gesunken, gestern kostete der Liter Diesel im Bundesdurchschnitt 1,16 Euro (-0,5 Prozent). Ein Liter Super E10 war für 1,43 Euro zu bekommen (-0,3 Prozent).

Strompreise driften auseinander

Im Day-ahead-Handel an der Strombörse EPEX Spot entwickeln sich die Preise für Strom zur Lieferung am morgigen Donnerstag in Deutschland und Frankreich in unterschiedliche Richtungen. Der Strompreis im deutschen Marktgebiet fällt um knapp 11 Prozent auf 2,45 Cent je Kilowattstunde (kWh), in Frankreich klettert er hingegen um 9 Prozent auf 3,08 Cent die kWh. Französischer Strom kostet somit gut ein Viertel mehr als sein deutsches Pendant. Der Preis für ein Zertifikat, welches zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, verteuert sich gegenüber dem gestrigen Schlusskurs leicht um 0,5 Prozent auf aktuell 8,03 Euro.

Stromerzeugung: PV- und Windenergie-Anlagen liefern Strom mit 31.100 MW Leistung

Die Photovoltaikanlagen liefern zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von ungefähr 13.100 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert nochmals 18.000 MW bei, so dass diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam knapp 31.100 MW Leistung bereitstellen bzw. 46 Prozent der Stromerzeugung zur Spitzenlastzeit. Die konventionellen Kraftwerke liefern zur gleichen Zeit Strom mit einer Leistung von 36.100 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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