30.07.2015, 13:08 Uhr

RENIXX verhalten – Zahlen von Gamesa, Enel Green Power, Solarcity, EDP Renovaveis und Nordex – Ballard Power verliert nach Übernahme - Siemens führt den DAX an

Münster – Der internationale Aktienindex der regenerativen Energiewirtschaft hat seine frühen Gewinne am Vormittag weitgehend abgegeben und notiert zur Mittagszeit bei 553,24 Punkten (+0,4 Prozent). Zahlreiche RENIXX-Unternehmen profitieren von den Zahlen für das zweite Quartal.

Auch im DAX ist die Berichtssaison in vollem Gange. Trotz überwiegend positiver Zahlen notiert der deutsche Leitindex mit +0,3 Prozent bei 11.248,58 Zählern relativ schwach. Der Euro steht fast unverändert bei 1,098 US-Dollar, die Feinunze Gold verbilligt sich um 1,5 Prozent auf 1.086,40 US-Dollar.

Gamesa, Enel Green Power, Solarcity und EDP Renovaveis profitieren von Quartalszahlen

Zahlreiche RENIXX-Unternehmen haben am heutigen Donnerstag die Ergebnisse für das zweite Quartal 2015 veröffentlicht. Oben im Index steht Gamesa (+1,9 Prozent, 16,64 Euro). Die Spanier konnten ihren Nettoerlös im ersten Halbjahr 2015 auf 97 Mio. Euro mehr als verdoppeln (1. HJ 2014: 42 Mio. Euro). Der Ebit legte im ersten Halbjahr mit 64 Prozent auf 136 Mio. Euro ebenfalls kräftig zu (1. HJ 2014: 83 Mio. Euro). Dem Hersteller von Windenergieanlagen folgen Ormat Technologies (+1,8 Prozent, 36,36 Euro) und Enel Green Power (+1,5 Prozent, 1,89 Euro). Auch Enel hat frische Zahlen. Die grüne Tochter des italienischen Energieversorgers Enel hat den Ebitda im 1. Halbjahr um 21 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro gesteigert. Weitere Gewinner sind Canadian Solar (+1,3 Prozent, 24,84 Euro), Sunedision (1,3 Prozent, 23,09 Euro) und der Bioethanol-Produzent Green Plains (+1,0 Prozent, 21,45 Euro). Die US-Amerikaner wollen den Ethanol-Export nach Mexiko erheblich steigern. Zahlen gab es ebenfalls von Solarcity (+0,3 Prozent, 52,38 Euro) und EDP Renovaveis (+0,1 Prozent, 6,59 Euro).

Nordex: Hervorragendes erstes Halbjahr - bereits eingepreist?

Die Liste der Verlierer im bisherigen Handel wird von Rec Silicon (-3,0 Prozent, 0,161 Euro) angeführt, gefolgt von GCL Poly (-2,8 Prozent, 0,177 Euro) und Ballard Power (-1,6 Prozent, 1,26 Euro). Der US-Brennstoffzellenspezialist hat die Unterzeichnung einer Übernahmevereinbarung von Protenex angekündigt, einem Hersteller portabler Brennstoffzellen-Lösungen. Ebenfalls auf der Verliererseite findet sich Nordex (-0,2 Prozent, 26,30 Euro), obwohl der deutsche Hersteller von Windenergieanlagen heute hervorragende Zahlen präsentierte. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 35 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro und der Ebit um 66 Prozent auf 61,5 Mio. Euro. Auch der Ausblick ist positiv, der Auftragseingang stieg um 49 Prozent auf über 1,3 Mrd. Euro, Nordex hat seine Umsatzbandbreite für das Gesamtjahr 2015 daraufhin von 1,9 bis 2,1 Mrd. Euro auf 2,0 bis 2,2, Mrd. Euro erhöht. Nach zahlreichem Analystenlob in den letzten Wochen waren diese Zahlen aber wohl bereits eingepreist. Die Aktie war seit Monatsanfang um gut 20 Prozent geklettert.

Zahlreiche DAX-Titel mit Quartalszahlen

An der Spitze des DAX wissen Siemens (+3,5 Prozent, 95,67 Euro) Fresenius (+2,9 Prozent, 64,21 Euro) und die Dt. Bank (+2,8 Prozent, 64,21 Euro) mit Quartalszahlen zu glänzen. Ihnen folgen Adidas (+1,8 Prozent, 73,31 Euro), RWE (+1,4 Prozent, 18,82 Euro) und Heidelberg Cement (+1,2 Prozent, 67,21 Euro), die nach der gestrigen Übernahme der italienischen Italcementi S.p.A. über sechs Prozent verloren hatten. Auch Lufthansa (+1,0 Prozent, 12,87 Euro) und Infineon (+0,8 Prozent, 10,33 Euro) haben Zahlen vorgelegt.

Auch das DAX-Schlusslicht FMC hat Quartalszahlen präsentiert (-3,9 Prozent, 75,21 Euro), doch die Anleger hatten sich offenbar mehr erhofft. Weitere Verlierer sind die Dt. Telekom (-1,3 Prozent, 16,47 Euro) und der Bergkaukonzern K+S (-1,0 Prozent, 35,75 Euro).

Rohölpreis fängt sich

Die Rohölpreise erholen sich am Donnerstag wieder. Medienberichten Zufolge sind sinkende Reserven in den USA dafür verantwortlich. Die US-Rohölsorte WTI legt um knapp 0,8 Prozent auf etwa 49,30 US-Dollar je Barrel zu, der Preis für die Nordseesorte Brent steigt um rund ein Prozent auf 54,20 US-Dollar je Fass. Der Heizölpreis klettert ebenfalls um 0,5 Prozent auf 58 Cent je Liter zu (inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen sind die Preise am Mittwoch gefallen, der Liter Diesel kostete im Vergleich zu Vorgestern im Bundesdurchschnitt 0,5 Prozent weniger (1,15 Euro). Der Liter Super E10 fällt um 0,3 Prozent auf 1,43 Euro.

Strompreise in Deutschland ziehen kräftig an

Der Strompreis zur Lieferung am morgigen Freitag im Marktgebiet Deutschland steigt im Day-ahead-Handel der Strombörse EEX um knapp 25 Prozent auf 3,05 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich verteuert sich Strom auf 3,14 Cent je kWh (+1,8 Prozent). Der Preis für ein Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, ist um 0,4 Prozent gefallen und notiert bei 8,01 Euro.

Wind- und Solaranlagen erzeugen 54 Prozent des Stroms zur Mittagsspitze

Die Photovoltaikanlagen liefern zur verbrauchsstarken Mittagszeit in Deutschland Strom mit einer Leistung von ca. 19.100 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert Strom nochmals knapp 19.000 MW bei, so dass diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam auf 38.100 MW kommen, was rund 54 Prozent der Gesamterzeugung entspricht. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag 32.200 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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