31.07.2015, 13:04 Uhr

RENIXX ohne klare Richtung – Rec Silicon, China Longyuan und Ballard Power gefragt – Gamesa setzt Absturz fort, Scatec Solar und GCL Poly verlieren

Münster – Der internationale Aktienindex der regenerativen Energiewirtschaft, RENIXX World, geht am Freitagvormittag unter starken Ausschlägen seitwärts. Gegen Mittag steht das Börsenbarometer bei 531,31 Punkten, einem Plus von 0,1 Prozent. Heftige Verluste muss erneut die Aktie von Gamesa einstecken.

Auch der DAX ist am Vormittag ohne klare Richtung (-0,1 Prozent, 11.249,93 Punkte). Für den Nachmittag werden neue Konjunkturdaten aus den USA erwartet. Der Eurokurs steigt wieder, bis zum Mittag legt der Euro um 0,4 Prozent auf 1,097 US-Dollar zu. Der Goldkurs sinkt dagegen erneut ab, die Feinunze kostet aktuell 1.081,62 US-Dollar, 0,6 Prozent weniger als am Vortag.

Rec Silicon und China Longyuan gefragt

An die Spitze des RENIXX setzt sich heute der US-Hersteller von Solarsilizium, Rec Silicon (+2,5 Prozent, 0,165 Euro), dicht gefolgt von der China Longyuan Power Group, die gestern einen Auftrag über einen 300-MW-Offshore-Windpark vor der Küste von Shandong vermelden konnte (+2,5 Prozent, 1,034 Euro). Auf Platz drei rangiert der Spezialist für Brennstoffzellen aus den USA, Ballard Power (+2,2 Prozent, 1,28 Euro). Am Donnerstag hatte die Aktie von Ballard Power nach der Ankündigung Protenex, ein Hersteller portabler Brennstoffzellen-Lösungen, zu übernehmen verloren. Weitere Gewinner sind Solarcity (+2,1 Prozent, 54,30 Euro) und Tesla Motors (1,2 Prozent, 243,90 Euro).

Gamesa setzt Absturz fort

Die größten Verluste muss im heutigen Handel Gamesa aus Spanien verkraften (-5,1 Prozent, 14,12 Euro). Der Hersteller von Windenergieanlagen hatte gestern eigentlich positive Quartalszahlen präsentiert und war zunächst auch gestiegen, am späten Nachmittag brach die Aktie dann aber um 9 Prozent ein. Die Spanier konnten ihren Nettoerlös im ersten Halbjahr 2015 auf 97 Mio. Euro mehr als verdoppeln (1. HJ 2014: 42 Mio. Euro). Der Ebit legte im ersten Halbjahr mit 64 Prozent auf 136 Mio. Euro ebenfalls kräftig zu (1. HJ 2014: 83 Mio. Euro). Weitere Verlierer sind Scatec Solar aus Norwegen (-3,4 Prozent, 5,44 Euro), GCL Poly (-2,8 Prozent, 0,177 Euro) und Meyer Burger (-1,8 Prozent, 7,29 Euro). Der Spezialist für kristalline Materialien erteilte Gerüchten eine Absage, er könne mit der Lieferung seiner Perc-Beschichtungstechnologie zur Steigerung von Solarzellenwirkungsgraden nicht nachkommen. Weitere Verlierer sind Green Plains (-1,4 Prozent, 20,49 Euro) und Brookfield Renewables (-1,3 Prozent, 25,10 Euro).

DAX: Positive Quartalszahlen wirken nach

Im DAX klettern Anteile des Bergbaukonzerns K+S an die Spitze (+2,6 Prozent, 36,17 Euro). Es folgen auf den Rängen zwei und vier Fresenius (+1,6 Prozent, 63,06 Euro) und Siemens (+1,3 Prozent, 97,28 Euro). Die Unternehmen profitieren weiterhin von den gestern veröffentlichten guten Quartalsberichten. Auf dem dritten Platz rangiert Heidelberg Cement (+1,6 Prozent, 68,09). Es folgen Lufthansa (+1,1 Prozent, 12,43 Euro) und BMW (+0,9 Prozent, 90,65 Euro) auf den vorderen Rängen. Die Rote Laterne hält der Chiphersteller Infineon (-2,1 Prozent, 10,06 Euro). Sowohl die Schweizer UBS als auch die Investmentbank JPMorgan hatten ihre Kursziele für die Aktie gesenkt, ihre Einschätzungen aber auf „kaufen“ bzw. „neutral“ belassen. Weitere Verlierer sind Allianz (-1,4 Prozent, 148,25 Euro), Volkswagen (-1,4 Prozent, 182,35 Euro) und RWE (-1,0 Prozent, 18,65 Euro).

Ölpreise wieder im Fall

Die Preise für Rohöl bewegen sich am Freitagmittag wieder abwärts. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verbilligt sich um 1,9 Prozent auf etwa 47,50 US-Dollar, ein Fass der Nordseesorte Brent gibt 1,3 Prozent auf etwa 52,70 US-Dollar nach. Der Preis für ein Liter Heizöl steigt hingegen auf 58,6 Cent weiter an (+1,0 Prozent; inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen haben sich der Diesel- und Benzinpreis am Donnerstag kaum verändert: Gestern kostete der Liter Diesel im Bundesdurchschnitt 1,16 Euro (+0,1 Prozent), ein Liter Super E10 war für 1,43 Euro zu bekommen (-0,1 Prozent).

Strompreise fallen zum Wochenende

Die Preise für Strom im Day-ahead-Handel der Strombörse EPEXSpot zur Lieferung am morgigen Samstag für die Marktgebiete Deutschland/Österreich sowie Frankreich geben kräftig nach. Im Durchschnitt liegt der Strompreis in Deutschland bei 2,24 Cent je Kilowattstunde (kWh) (-27 Prozent). In Frankreich sinkt der Preis um 18 Prozent auf 2,59 Cent. Damit kostet der Strom in Frankreich etwa 15 Prozent mehr als in Deutschland. Der Preis für die Berechtigung zur Emission einer Tonne CO2 in der EU, fällt um rund 0,3 Prozent auf 7,86 Euro.

Sonnenstrom-Anlagen liefern Strom mit über 23.000 MW Leistung

Die Photovoltaikanlagen liefern zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von ungefähr 23.300 Megawatt (MW). Die Windenergie steuert nochmals 6.000 MW bei, so dass diese beiden erneuerbaren Energien gemeinsam knapp 29.300 MW Leistung zur Mittagszeit bereitstellen. Damit stellen diese beiden erneuerbaren Energien zusammen 45 Prozent der Stromerzeugung zur Spitzenlastzeit. Die konventionellen Kraftwerke liefern zur gleichen Zeit Strom mit einer Leistung von 35.400 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online
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