04.08.2015, 13:08 Uhr

RENIXX schwächelt: Meyer Burger und Rec Silicon am Indexende - Ormat enttäuscht mit Zahlen – Nordex gefragt

Münster – Der globale Aktienindex der Regenerativen Energiewirtschaft RENIXX World baut die Verluste von Montag auch am Dienstagvormittag weiter aus. Bislang fällt der Index um weitere 0,7 Prozent auf aktuell 522,76 Punkte zurück. Der einzige deutsche RENIXX-Titel kann sich nach einem Analystenlob immerhin dem allgemeinen Abwärtstrend entziehen.

Während der Leitindex der Erneuerbaren-Energien-Branche nachgibt, bewegt sich der DAX seitwärts (+0,05 Prozent, 11.438 Punkte). Am Devisenmarkt verteuert sich der Euro um 0,2 Prozent auf 1,098 US-Dollar. Auch der Preis für eine Feinunze Gold steigt. Das Edelmetall kostet aktuell etwa 1.092 US-Dollar, das sind 0,6 Prozent mehr als noch am Vortag.

Ormat verbessert Profitabilität – Aktie fällt

Zu den Verlierern im RENIXX zählen u.a. Meyer Burger (-2,6 Prozent, 7,48 Euro), Rec Silicon (-2,5 Prozent, 0,156 Euro) und Gamesa (-2,2 Prozent, 14,95 Euro). Der US-israelische Geothermie-Spezialist Ormat (-2,1 Prozent, 7,48 Euro) hatte am Montag seine Quartalszahlen vorgelegt. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahr den Umsatz um rund zehn Prozent und den Gewinn je Aktie um 40 Prozent auf 0,28 US-Dollar gesteigert. Allerdings hatten Analysten Medienberichten zufolge mit 0,35 US-Dollar je Aktie gerechnet. Zu den Aktien, die sich verteuern, gehört auch das Papier des Hamburger Windenergieanlagen-Herstellers Nordex (+1,2 Prozent, 26,65 Euro). Die Analysten der Commerzbank haben ihre Kaufempfehlung bestätigt und das Kursziel für Nordex von 26 auf 30 Euro angehoben.

Continental-Aktie schießt nach oben

Im DAX sorgt die Aktie des Reifen-Spezialisten Continental für Aufsehen. Sie klettert nach der Vorlage der Halbjahreszahlen um 5,1 Prozent auf 215,20 Euro und verweist damit die Titel von Thyssenkrupp (+1,3 Prozent, 23,35 Euro) sowie Heidelbergcement (+1,1 Prozent, 69,95 Euro) eindeutig auf die Plätze. Continental hatte u.a. die Gewinnprognose für das Gesamtjahr erneut nach oben angehoben. DAX-Schlusslicht ist die Lufthansa-Aktie (-2,9 Prozent, 12,03 Euro).

Ölpreise steigen wieder

Die Preise für Rohöl haben sich am Dienstagmittag wieder ein wenig vom gestrigen Absturz erholt. Das Fass der US-Sorte WTI verteuert sich um rund 1,1 Prozent auf etwa 45,90 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent legt um 1,4 Prozent auf etwa 50,40 US-Dollar je Barrel zu. Der Heizölpreis bewegt sich dafür weiter abwärts, der Liter kostet aktuell 57 Cent (-1,7 Prozent; inkl. MWSt, bei Abnahme von 3.000 Litern). An den Tankstellen haben sich der Diesel- und Benzinpreis verbilligt: Gestern kostete der Liter Diesel im Bundesdurchschnitt 1,15 Euro (-0,7 Prozent), ein Liter Super E10 war für 1,43 Euro zu bekommen (-0,4 Prozent).

Strompreise verlaufen unterschiedlich

Die Preise an der Strombörse EEX bewegen sich im Day-ahead-Handel für die Lieferung am morgigen Mittwoch unterschiedlich. Der Strom in Deutschland verteuert sich um knapp 4,9 Prozent auf etwa 3,48 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich gibt der Strompreis hingegen etwa 3,9 Prozent auf rund 3,54 Cent je kWh ab. Damit ist Strom in Frankreich nur etwas teurer als in Deutschland. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, kostet derzeit 7,95 Euro. Das sind etwa 0,4 Prozent mehr als am Vortag (7,92 Euro).

Wind- und Sonnenenergie decken über ein Drittel der Strom-Spitzenlast

Zur verbrauchsstarken Mittagszeit liefern die Photovoltaikanlagen in Deutschland heute reichlich Strom: Die Solarenergieanlagen erzeugen Strom mit einer Leistung von 18.900 MW und die Windenergie steuert weitere 5.100 MW bei. Gemeinsam erzeugen diese beiden erneuerbaren Energien somit etwa 24.000 MW und decken so 37 Prozent der deutschen Spitzen-Stromnachfrage ab. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag Strom mit einer Leistung von 41.300 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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