04.08.2015, 16:19 Uhr

Klimaschutz-Bemühungen im Verkehrssektor bleiben wirkungslos

Berlin – Das Umweltbundesamt (UBA) hat die „Daten zur Umwelt 2015“ veröffentlicht. Eines der Ergebnisse ist, dass die Energiewende im Verkehrssektor weiterhin stockt. Die Treibhausgas-Emissionen in diesem Bereich gehen nicht zurück, sondern sie steigen.

Mit den „Daten zur Umwelt 2015“ macht das UBA auf den Klimaschutz sowie auf die Luft- und Gewässerqualität in Deutschland aufmerksam. Neben den steigenden Emissionen im Straßenverkehr ist auch die Situation der Gewässer erschreckend. Nur zehn Prozent der Flüsse und Bäche sowie etwa ein Prozent der untersuchten Abschnitte an Nord- und Ostseeküste konnten einen guten ökologischen Zustand vorweisen.

Güterverkehr auf den Straßen führt zu hohen Emissionen

Im Verkehrssektor konnten die Emissionen seit 1990 nicht gesenkt werden. Daran ändern auch neue und sparsamere Motoren bislang nichts. Mehr Pferdestärken (PS) und schwere Fahrzeuge wie Sport Utility Vehicles (SUV) sind trotz ihrer Klimaschädlichkeit sehr beliebt. Damit, sowie mit einem Anstieg des Güterverkehrs auf den Straßen, sind die Treibhausgas-Emissionen seit 1990 bis 2014 sogar um 0,6 Prozent gestiegen. Bei einem Anteil von 18 Prozent an den gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland geht diese Entwicklung entgegen der Klimaschutzziele der Bundesregierung. Die meisten Emissionen im Verkehr werden mit 95 Prozent vom Straßenverkehr verursacht. Dazu trägt auch der Güterverkehrsaufwand maßgeblich bei, der zwischen 2000 und 2013 um rund 31 Prozent angestiegen ist. Wie UBA-Präsidentin Maria Krautzberger sagt, sollte mehr Gütertransport auf den Schienen- und Schiffverkehr verlagert werden. Dafür schlägt Krautzberger eine Ausweitung der LKW-Maut auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen und CO2-Grenzwerte für LKW vor. Alleine im Jahr 2013 haben LKW rund 38,7 Millionen Tonnen CO2 emittiert.

VDB: Ausbau von Biokraftstoffen anschieben

Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) sieht in den „Daten zur Umwelt 2015“ ein Zeichen dafür, dass mehr für den Klimaschutz im Verkehrssektor getan werden muss, vor allem durch den Einsatz erneuerbarer Energien. „Der Einsatz von Erneuerbaren Energien ist bisher das wichtigste Mittel, um Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr nicht weiter steigen zu lassen, sondern um sie zu senken. Nur im Zusammenspiel zwischen Erneuerbaren Energien und den vom UBA vorgeschlagenen Maßnahmen wie einer Straßenverkehrsmaut, der Verkehrsverlagerung auf die Schiene und Flottengrenzwerten für Lastkraftwagen ist eine Reduktion des Treibhausgasausstoßes erreichbar“, erklärt Robert Figgener, Vorstandsmitglied des (VDB). Außerdem fordert er die Bundesregierung und die EU auf, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu fördern. Biodiesel und –ethanol könnten im Durchschnitt 60 Prozent des Treibhausgasausstoßes gegenüber fossilen Kraftstoffen einsparen. Biomethan erreiche sogar Einsparungen von über 80 Prozent.

Quelle: IWR Online

© IWR, 2015