05.08.2015, 11:22 Uhr

Siemens stampft Windenergie-Fabrik in Cuxhaven aus dem Boden

München – Der Ausbau der Offshore-Windenergie sorgt für neue Arbeitsplätze. Siemens investiert rund 200 Millionen Euro in seine erste Windkraft-Offshore-Produktionsstätte in Deutschland und schafft so bis zu 1.000 neue Jobs am Standort Cuxhaven.
Der Technologie-Konzern und Marktführer im Bereich der Offshore-Windenergie plant eine neue Fertigung für Maschinenhäuser für Windturbinen der nächsten Generation in Cuxhaven. Die Offshore-Windenergieanlagen haben eine Leistung von sieben Megawatt (MW). Die Unterschriften für die geplante Produktionsstätte sollen Mitte August offiziell unter die Verträge gesetzt werden.
Kaeser: Ausbau der Windenergie in Deutschland und Europa eine "Riesenchance"
Für die neue Fabrik in Cuxhaven sollen bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Siemens bezeichnet das Projekt als eines der "bedeutendsten Neubauvorhaben im Produktionsbereich der Siemens AG in Deutschland" in den letzten Jahren. Der Spatenstich soll noch in diesem Jahr erfolgen. Der Produktionsbeginn für die Komponenten ist für Mitte 2017 vorgesehen.
Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG, betont, dass die Entscheidung ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland sei. "In der neuen Siemens-Fabrik werden wir bis zu 1.000 qualifizierte Mitarbeiter beschäftigen. Der Ausbau der Windenergie in Deutschland und Europa ist eine Riesenchance für Norddeutschland und Siemens", erklärte Kaeser.
Tacke: Fabrik für effizienteste und zuverlässigste Windturbinen "Made in Germany"
Die geplante Fertigung in Cuxhaven soll laut Siemens direkt an der Hafenkante auf einer Fläche von 170.000 Quadratmetern entstehen. So könnten schwere Komponenten direkt auf Transportschiffe geladen werden, teure Transporte an Land würden vermieden. Die neue Fertigung umfasst die Endmontage von Generatoren, Naben sowie Gondel-Rückteile, die zu kompletten Maschinenhäusern für Offshore-Windenergieanlagen zusammengeführt werden.
"In der neuen Fertigung werden wir die effizientesten und zuverlässigsten Windturbinen ‚Made in Germany" bauen", sagte Markus Tacke, CEO der Division Wind Power and Renewables. "Siemens investiert dort, wo wir Wachstumschancen nutzen können. Deutschland und Nordeuropa sind für uns dynamische Wachstumsmärkte. Die neue Fertigung wird auch einen wichtigen Beitrag dazu leisten, unserem Ziel, Windstrom wettbewerbsfähig zu machen, näher zu kommen."
Neue Fabrik für Turbinentyp SWT-7.0-154
Wie ein Siemens-Sprecher gegenüber IWR Online bestätigte, sind die Maschinenhäuser aus Cuxhaven insbesondere für das neue Modell SWT-7.0-154 vorgesehen. Diese getriebelose Offshore-Turbine, die als Prototyp im Mai 2015 erstmals in Dänemark errichtet wurde, soll gegenüber dem Vorgängermodell (SWT-6.0-154) einen um zehn Prozent gesteigerten jährlichen Energieertrag bei vergleichbaren Betriebskosten erzielen. Zudem liefere das überarbeitete elektrische System eine verbesserte Blindleistungskompensation und trage so zur Netzstabilität bei.
Rotorblatt-Fabrik entsteht im britischen Hull
Zusätzlich zum Aufbau der neuen Produktion in Cuxhaven baut Siemens im britischen Hull ein Werk für Rotorblätter für Sechs- und Sieben-Megawatt-Anlagen. Dieses soll ebenfalls im Jahr 2017 voll betriebsfähig sein. Nach Großbritannien ist Deutschland der wichtigste Markt für Offshore-Windenergie.
Siemens ist nach eigenen Angaben Marktführer im Bereich der Offshore-Windenergie und hat bislang rund 3.100 Windturbinen verkauft. Knapp 1.500 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 4.700 MW wurden bereits auf dem Meer installiert. Zudem ist das Unternehmen bei der Offshore-Netzanbindung und beim Offshore-Service gut im Geschäft.
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