06.08.2015, 11:38 Uhr

Schafft Phoenix Solar den Turnaround?

Sulzemoos – Das international agierende Photovoltaik-Systemhaus Phoenix Solar aus Sulzemoos in Oberbayern hatte im Juni 2015 einen Sechs-Punkte-Plan zur Sicherstellung des finanziellen Turnarounds vorgestellt. Übergeordnetes Ziel war dabei die Rückkehr zu profitablem Wachstum. Nun hat das Unternehmen seine Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt.

Die Phoenix Solar AG hat demnach im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2015 im Konzern einen Umsatz von 39,8 Mio. Euro erzielt. Das ist mehr als eine Verdreifachung gegenüber den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2014 (1. HJ 2014: 12,1 Mio. Euro) und sogar 18 Prozent mehr als im gesamten Geschäftsjahr 2014 (2014: 33,8 Mio. Euro). Die Jahresprognose, nach der 2015 Umsatzerlöse im Bereich von 140 bis 160 Mio. Euro und wieder ein positives EBIT erzielt werden soll, wurde bestätigt. Dennoch sind die Aktionäre unzufrieden.

Umsatz klettert kräftig - noch keine Profitabilität

Der Umsatzanstieg geht nach Angaben des Unternehmens auf das zweite Quartal des Geschäftsjahrs 2015 zurück. Die positive Entwicklung stamme vor allem von der Tochtergesellschaft in den USA. Der Umsatz-Zuwachs im Segment Kraftwerke reflektiere den Baubeginn mehrerer Kraftwerksprojekte in den USA. Aufgrund eines Sondereffekts waren im ersten Halbjahr 2014 erhöhte sonstige betriebliche Erträge verzeichnet worden (1. HJ 2015: 1,7 Mio. Euro; 1. HJ 2014: 4,1 Mio. Euro). Da zudem im zeitlichen Ablauf aktuell auch ein Prestigeprojekt für einen strategisch wichtigen Kunden und führenden Energieversorger in den USA abgearbeitet wird, für das im Vorjahr ausnahmsweise schwächere Margen akzeptiert wurden, fiel das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit -4,6 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um 37,3 Prozent schwächer aus (1. HJ 2014: -3,3 Mio. Euro). Das auf die Aktionäre entfallende Konzernperiodenergebnis beläuft sich auf -6,3 Mio. Euro (1. HJ 2014: -6,4 Mio. Euro), und ist gegenüber dem Zeitraum von Januar bis Juni 2014 leicht verbessert.

Auftragsbestand legt zu – Prognose bestätigt

Der Konzern verzeichnet zum 30. Juni 2015 einen freien Auftragsbestand von 102,7 Mio. Euro (30. Juni 2014: 9,1 Mio. Euro). Damit sind große Teile der für 2015 geplanten Konzernumsätze bereits durch bestehende Aufträge abgesichert, soweit die angekündigten Baufreigaben zeitnah erteilt werden. Der Vorstand bestätigt seine Jahresprognose und geht unverändert davon aus, im Geschäftsjahr 2015 Umsatzerlöse im Bereich von 140 bis 160 Mio. Euro und wieder ein positives EBIT zwischen einer und drei Mio. EUR (2014: -4,6 Mio. Euro) erreichen zu können.

Tim P. Ryan, Vorstandsvorsitzender der Phoenix Solar AG, erläuterte: "Verlässliches, nachhaltiges und profitables Wachstum, das ist unser Hauptziel bei Phoenix. Das starke Umsatzwachstum im zweiten Quartal des Geschäftsjahrs 2015 deutet bereits an, wohin das Unternehmen steuert. Unsere Vertriebsansätze und die Verbesserungen im weltweiten Vertriebsprozess beginnen jetzt, Früchte zu tragen. Gleichzeitig jedoch sind wir mit dem Erreichten noch keineswegs zufrieden. Wir konzentrieren uns auf weitere Fortschritte in den Vertriebsabläufen, bauen unsere Angebotspipeline weiter aus, wobei es jetzt unmittelbar vor allem um den Abschluss weiterer, rentabler Projektaufträge geht. Getreu unserem Motto "Excellence in Global EPC" zeichnen wir uns auch weiterhin durch unser umfassendes und qualitativ hochwertiges Angebot für Design, Beschaffung und Bau (EPC) von Solarkraftwerken für Betreiber und Investoren in aller Welt aus."

Aktie knickt ein

Die Zahlen haben an der Börse allerdings kein positives Echo hervorgerufen. Die Aktie von Phoenix Solar bricht im Handel am Donnerstag bislang um 14,7 Prozent auf 4,86 Euro ein (Stand 11:15 Uhr, Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online

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