13.08.2015, 11:27 Uhr

SMA Solar sieht wieder Licht am Ende des Tunnels

Niestetal – Bei der SMA Solar Technology AG wendet sich das Blatt. Nach heftigen Umsatz-Einbußen und Verlusten sowie einem Abbau von Arbeitsplätzen in den letzten Jahren, stehen die Zeichen nun wieder auf Wachstum, auch wenn unter dem Strich noch rote Zahlen vorliegen. Die positive Entwicklung spiegelt sich in den Halbjahreszahlen und in der Folge auch im aktuellen Aktienkurs wider.

Wie SMA mitteilt, sei die gute Geschäftsentwicklung in den ersten drei Monaten des Jahres auch im zweiten Quartal 2015 fortgesetzt worden. Von Januar bis Juni 2015 stieg der Umsatz der SMA Gruppe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 Prozent auf 429,3 Mio. Euro (1. HJ 2014: 341,2 Mio. Euro) und lag damit im Rahmen der Vorstandsprognose. Zudem haben sich die Ergebnis-Kennziffern deutlich verbessert, auch wenn sie teilweise noch ein negatives Vorzeichen führen.

Nordamerika, Japan, US und Australien wichtigste Solarmärkte für SMA

Wesentlicher Umsatztreiber sei das Segment der solaren Großkraftwerke (Utility) gewesen, teilte SMA mit. Daneben gewannen die Bereiche für Hausdachanlagen (Residential) sowie gewerbliche PV-Anlagen (Commercial) im zweiten Quartal an Bedeutung. SMA erreicht in den ersten sechs Monaten 2015 einen Auslandsanteil am Umsatz von 87,2 Prozent (1. HJ 2014: 73,4 Prozent). Von besonderer Bedeutung waren Nordamerika, Japan, Großbritannien und Australien. SMA verkaufte im Berichtszeitraum Solar-Wechselrichter mit einer Leistung von 3.200 Megawatt (MW; 1. HJ 2014: 2.000 MW).

Konzernverlust halbiert – Turnaround beim EBITDA

Aufgrund des gestiegenen Absatzes, aber auch wegen reduzierter Fixkosten sowie positiver Währungseffekte verbesserte sich das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Amortisation, Zinsen und Steuern (EBITDA) deutlich auf 21,3 Mio. Euro (1. HJ 2014: -17,0 Mio. Euro). Das EBIT lag mit -14,9 Mio. Euro (EBIT-Marge: -3,5 Prozent) am oberen Ende der Ergebnisprognose (-25 Mio. Euro bis -15 Mio. Euro). Im Vorjahreszeitraum hatte SMA noch ein EBIT von -62,4 Mio. Euro (EBIT-Marge: -18,3 Prozent) erwirtschaftet. Das Konzernergebnis betrug im ersten Halbjahr 2015 -21,4 Mio. Euro (1. HJ 2014: -44,9 Mio. Euro).

SMA will Fixkosten bis Ende 2015 um 160 Mio. Euro senken

SMA-Vorstandssprecher und Vorstand Finanzen Pierre-Pascal Urbon erklärte zu den Zahlen: "Nach der positiven Entwicklung des ersten Halbjahrs und vor dem Hintergrund eines weiterhin hohen Auftragsbestands erwartet der SMA Vorstand für das laufende Geschäftsjahr erstmals seit 2010 wieder einen steigenden Umsatz. Wir haben in den letzten Jahren konsequent in den Aufbau der globalen Infrastruktur investiert, um Marktschwankungen zu kompensieren, und können nun in allen Regionen vom Nachfragewachstum sowie von der Konsolidierung in der Photovoltaik-Branche profitieren. Um schnellstmöglich wieder Gewinne zu erwirtschaften, hat der Vorstand darüber hinaus in den letzten Monaten eine umfangreiche Unternehmenstransformation durchgeführt. Ziel ist es, die Fixkosten bis Ende 2015 um 160 Mio. Euro zu reduzieren. Die ersten Effekte der eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen werden bereits im zweiten Halbjahr 2015 spürbar sein. Im laufenden Geschäftsjahr rechnen wir deshalb mit einem positiven frei verfügbaren Cashflow."

Jahresprognose wird bestätigt – EBIT zwischen -25 Mio. und 0 Euro

SMA bestätigte auch die im Juli erhöhte Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr. Sie sieht einen Umsatz von 800 Mio. Euro bis 850 Mio. Euro vor. Rund 80 Prozent des erwarteten Umsatzes sind bereits durch den Umsatz der ersten sechs Monate 2015 und den Auftragsbestand für das laufende Geschäftsjahr gedeckt. Mit Blick auf die bessere Geschäftsentwicklung und die termingerechte Umsetzung der Unternehmenstransformation geht der Vorstand 2015 im besten Fall von einem ausgeglichenen operativen Ergebnis (EBIT) aus. Im schlechtesten Fall würde SMA 2015 einen operativen Verlust von 25 Mio. Euro erwirtschaften.

Die SMA-Aktie springt nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen um bislang 6,6 Prozent auf 34,02 Euro nach oben (Stand 10:49 Uhr, Kurs Stuttgart).

Quelle: IWR Online

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