18.08.2015, 11:28 Uhr

Deutschlands neues Ressourcen-Programm bezieht Energieträger mit ein

Berlin - Das Bundesumweltministerium (BMUB) hat den ersten Entwurf zur Fortschreibung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess II) veröffentlicht. Dazu kann nun bis Mitte September Stellung bezogen werden. Der Anwendungsbereich wird darin auch um Energieträger wie Biomasse, Kohle und Erdöl erweitert.

Wie es in dem Entwurf des BMUB heißt, habe das erste Deutsche Ressourceneffizienzprogramm aus dem Jahr 2012 schwerpunktmäßig die stoffliche Nutzung der natürlichen Rohstoffe betrachtet, nicht aber ihre energetische Nutzung. Da beide Bereiche aber eng miteinander verflochten seien, wird nun auch die energetische Nurtznug berücksichtigt.

Programm wird 2016 dem Bundestag vorgelegt

Der noch nicht innerhalb der Bundesregierung abgestimmte Entwurf enthält wichtige Maßnahmen, mit denen der Material- und Energiebedarf umweltverträglicher gestaltet werden kann. Bürger, Behörden, Länder und Kommunen haben nun die Möglichkeit, bis zum 14. September 2015 zu dem Entwurf Stellung zu nehmen und Verbesserungsvorschläge einzureichen. Deutschland hatte sich im Februar 2012 mit der Verabschiedung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess) als einer der ersten Staaten auf Leitideen und Handlungsansätze zum Schutz der natürlichen Ressourcen festgelegt. Alle vier Jahre berichtet die Regierung über die Entwicklung der Ressourceneffizienz in Deutschland. Die erzielten Fortschritte sollen bewerten und das Ressourceneffizienzprogramm fortentwickelt werden. Dieser Bericht soll im Frühjahr 2016 dem Bundestag vorgelegt werden.

Energieflüsse insgesamt umweltverträglicher gestalten

Inhaltlich sei ProgRess II an die Struktur des Vorläuferprogramms angelehnt. Erneut werde die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet, so das BMUB. Beispiele für Maßnahmen sind der Ausbau der Effizienzberatung für kleine und mittlere Unternehmen, die Unterstützung von Umweltmanagementsystemen, die verstärkte Beschaffung ressourceneffizienter Produkte und Dienstleistungen durch die öffentliche Hand, verbesserte Verbraucherinformationen sowie ein stärkerer Technologie- und Wissenstransfer in Entwicklungs- und Schwellenländer. ProgRess bezog sich auf den Umgang vor allem mit Erzen, Sand, Kies und Holz. Der Anwendungsbereich von ProgRess II wird auch um Energieträger wie Biomasse, Kohle und Erdöl erweitert, um die Stoff- und Energieflüsse insgesamt umweltverträglicher zu gestalten und die entsprechenden Aktivitäten stärker aufeinander abzustimmen.

Ein Bürgerratschlag soll ein eigenständiger Bestandteil von ProgRess II werden. Er wird dem BMUB im Herbst 2015 von Teilnehmenden des Bürgerdialogs übergeben und ist somit noch nicht im aktuellen Entwurf enthalten.

Quelle: IWR Online

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